Sport/Fußball

Noch kein besinnlicher Advent für die Wiener Austria

Besinnlich sollte sie sein, die vorweihnachtliche Zeit. Das gilt aber seit Sonntag nicht mehr für die Region rund um den Verteilerkreis zu Wien-Favoriten. Denn die Austria hat mit der Niederlage in Mattersburg selbst dafür gesorgt, dass mitten im Advent und unmittelbar vor dem Derby der violette Hut brennt.

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In dieser Woche erlebten die Veilchen nur zwei Momente, in denen  die sportliche Situation und das bevorstehende Duell mit dem Erzrivalen nicht im Mittelpunkt stand. Denn am Montag besuchten Spieler und Betreuer wie jedes Jahr das St. Anna-Kinderspital. Michael Madl: „Du siehst, wie sich die Kinder freuen – das ist ein richtig gutes Gefühl.“ Auch bei der gestrigen Weihnachtsfeier versuchte man  besinnliche Stimmung aufkommen zu lassen, wenngleich die Gedanken an das Derby  Mitspieler im Hinterkopf waren.

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Gedanken. Die macht sich auch die Austria-Führung über den sportlichen Zustand der Mannschaft, der nur allzu unerklärlich erscheint. Von einem ernüchternden Rückschlag spricht Sportdirektor Ralf Muhr, wenn er an das 1:2 in Mattersburg denkt. „Es geht vor allem darum, wie wir uns präsentiert haben.“ Die Austria gleicht in dieser Saison einem fließenden Gewässer, das gemächlich vor sich hin plätschert. Kein kompletter Stillstand zwar, aber auch nicht mitreißend. „Wir vermitteln nicht unbedingt Leidenschaft“, gibt Muhr  zu, verweist aber drauf, dass es sich dabei nicht um eine Willenssache handelt, die Lösung auch nicht im körperlichen Bereich zu finden sei.
Wo dann? Es liegt scheinbar an der Umsetzung eines Plan. Der ist beim Trainerteam vorhanden, wird aber entweder nicht gut verstanden oder suboptimal vermittelt. „So schwierig ist der Plan nicht“, meint Muhr. Fehler werden perfekt analysiert, in Folge aber nicht ausreichend abgestellt.

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Die vielen Verletzungen sollen zwar nicht zur Ausrede gereichen, dennoch führ der Sportdirektor sie als wesentlichen Grund für den mehr als durchwachsenen Herbst an. „Zu wenige Stammspieler konnten eine längere Zeit durchspielen.“ Vielleicht auch ein Grund, weshalb sich einige Führungsspieler nicht an der Spitze der Hierarchie festgesetzt haben.