Sport/Fußball

Niko Kovac ist nicht mehr Bayern-Trainer

Niko Kovac ist nicht mehr Trainer des FC Bayern München. Der deutsche Rekordmeister und der Kroate einigten sich am Sonntagabend auf eine Vertragsauflösung. Am Samstag hatte man bei Eintracht Frankfurt mit 1:5 verloren. Der 48-Jährige soll bereits am Samstag nach dem Spiel zu Journalisten gesagt haben: „Ich gehe sehr enttäuscht und sehr traurig in den Bus. Ich weiß auch, wie das alles läuft in unserem Geschäft.“

Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende der Bayern, bestätigte am Sonntag um 21 Uhr in einer Aussendung des Klubs die Trennung: „Die Leistungen unserer Mannschaft in den vergangenen Wochen und auch die Resultate haben uns gezeigt, dass Handlungsbedarf bestand. Uli Hoeneß, Hasan Salihamidžic und ich haben mit Niko auf diese Grundlage ein offenes und seriöses Gespräch geführt mit dem einvernehmlichen Ergebnis, dass Niko nicht mehr Trainer  ist.“

Kovac selbst zeigte Verständnis: „Ich denke, dass dies zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung für den Klub ist. Die Ergebnisse und auch die Art und Weise, wie wir zuletzt gespielt haben, haben mich zu diesem Entschluss kommen lassen.“

Der gebürtige Berliner war im Sommer 2018 von Frankfurt nach München gekommen und feierte in der vorigen Saison das Double aus Meisterschaft und Cupsieg. Doch selbst trotz der beiden Titel genoss Kovac kaum Kredit im Umfeld des Klubs. Immer wieder wurde eine fehlende Spielkultur bemängelt. Die Bayern würden spielerisch nicht überzeugen und ihre Partien nur aufgrund der Klasse ihrer Stars gewinnen, so der Tenor.

Drei knappe und hart erkämpfte Siege über Union Berlin, Piräus und den VfL Bochum hatten ohne Glanz und Souveränität schon immer lautere Zweifel an ihm geweckt.

Am Samstag in Frankfurt reichte jedenfalls auch die Qualität der Spieler nichts. Nach dem Debakel war zu sehen, wie David Alaba auf den Begrenzungszaun zwischen Innenraum und Tribüne geklettert war, um die aufgebrachten Fans zu beruhigen.

Interims-Coach

Bis auf weiteres wird Co-Trainer Hansi Flick die Mannschaft coachen. Der 54-Jährige war von 1985 bis 1990 selbst als Spieler bei den Bayern und in seiner Trainerkarriere erfolgreicher Assistent von Jogi Löw beim deutschen Team. Nach dem Weltmeistertitel 2014 nahm Flick Abschied vom DFB.

Die Bayern liegen in der Bundesliga aktuell auf Platz vier, vier Punkte hinter Leader Mönchengladbach. Am Mittwoch folgt in der Champions League das Heimspiel gegen Olympiakos Piräus.

Alle Inhalte anzeigen