Eine Ode auf Kayode
In den Katakomben der Generali Arena war bei allen Beteiligten in Violett am Sonntag die Erleichterung spürbar, in den Gesichtern sichtbar. Alle strahlten mit dem Flutlicht über die Wette. Mit gutem Grund. Denn gegen Altach gelang der zweite Sieg im zweiten Saisonspiel. Für die Austria aber kein Anlass zu einer Euphorie, wie Sportdirektor Franz Wohlfahrt betont: „Wir freuen uns über die sechs Punkte, mehr aber nicht.“
Einer war rundum glücklich. Olarenwaju Kayode, von seinen Kollegen Larry gerufen. In der ersten Hälfte hatte er noch eine gute Chance ausgelassen, nach dem Wechsel schlug er mit seinem Debüt-Treffer für die Austria zu und ließ sich vor der Osttribüne gebührend feiern. „Jetzt ist der Druck weg, endlich habe ich mein Tor erzielt. Das ist für jeden neuen Spieler sehr wichtig. Die Fans haben mich gepusht und dann gefeiert, das ist einfach nur schön. Ich bin richtig happy.“
"Ich will immer den Ball haben"
Schon eine Woche davor hätte er in Wolfsberg über ein Tor jubeln können, allerdings hatte er zwei Großchancen verjuxt. „Ich will immer den Ball haben, Assists machen oder Tore schießen“, zeigt sich der 22-jährige Nigerianer besonders hungrig. Ob seiner Jugend wirken manche Aktionen noch ungestüm und überhastet, umgekehrt punktet er mit seiner Schnelligkeit. Einziges Manko: Fast immer behandelt er den Ball nur mit seinem rechten Fuß, der linke fällt in die Kategorie Teilzeit-Arbeit. Hätte er diesen linken Fuß bei seinen Chancen in Wolfsberg verwendet, so hätte er wohl schon öfters für die Wiener getroffen.
„Wichtig ist, dass wir gut zusammen spielen und jetzt nicht lockerlassen. Wir müssen weiter hart arbeiten. Denn ich will immer gewinnen, jedes Spiel.“ Damit das gelingt, muss sich die Austria aber steigern, wie Trainer Thorsten Fink weiß: „Es war noch viel Sand im Getriebe. Wir müssen zulegen, wenn wir weiter oben mitspielen wollen.“
Schritt für Schritt wächst die Zuversicht in Favoriten. „Die Mannschaft hat Selbstvertrauen, sieht, dass sie mehr kann als sie in der vergangenen Saison gezeigt hat.“ Fink versucht seit seinem Antritt den Spielern dieses Vertrauen zu vermitteln. Raphael Holzhauser: „Wir spüren, dass der Trainer an uns glaubt. Das ist wichtig.“