Sport/Fußball

Die Einser-Frage ist wieder aktuell

Die Einser-Frage im Nationalteam: Sie dreht sich ausnahmsweise nicht um Marko Arnautovic, dessen körperliche Verfassung angeblich besser ist als befürchtet, sondern darum, wer im Wiener WM-Qualifikationsspiel am Freitag, das der Italiener Gianluca Rocchi leiten wird, mit der Rückennummer 1 die Schweden-Bomben entschärfen soll.

Austria-Tormann Heinz Lindner, der in der Meister-Saison jedes Spiel der Violetten bestritt und dem die Cup-Blamage gegen Pasching am wenigsten anzukreiden ist?

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Ramazan Özcan, der bei Ingolstadt in der zweiten deutschen Bundesliga erste Wahl ist?

Oder Robert Almer, der seine beiden Konkurrenten um etliche Zentimeter überragt, in Düsseldorf jedoch von der Ersatzbank aus mit ansehen musste, wie die Fortuna im Abstiegskampf vom Glück verlassen wurde?

Streicheleinheiten

Teamchef Marcel Koller hat sich noch nicht festgelegt. Anders als vor den letzten Qualifikationsspielen (Färöer 6:0, Irland 2:2) wird der Schweizer in der Keeper-Frage nicht mehr Otto Konrad mit einbeziehen, nachdem der Tormann-Trainer in die Politik zur Stronach-Partei gewechselt ist, sondern Franz Wohlfahrt. Wohlfahrt war schon unter Dietmar Constantini Tormanntrainer gewesen und stellt nach drei Trainingstagen in Stegersbach sowohl Almer als auch Öczan ein gutes Zeugnis aus. „Beide erfüllen die hohen Erwartungen, die heute an Torhüter gestellt werden.“

Austrias Torhüter Lindner konnte Ex-Austrianer Wohlfahrt freilich noch nicht loben, zumal Lindner so wie seine Klubkollegen Markus Suttner, Manuel Ortlechner und Philipp Hosiner erst am Sonntag zum Team stoßen wird.

Eine spezielle Vorbereitung auf Schwedens Starstürmer Zlatan Ibrahimovic hat Wohlfahrt für die Torhüter nicht vorgesehen. Wird es hingegen für einen Feldspieler in Hinblick auf Ibrahimovic eine spezielle Zusatzaufgabe geben?

Koller verneint. Der Teamchef wird dem launischen Weltklassestürmer keinen Manndecker an die Fersen hetzen, sondern versuchen lassen, Ibrahimovic mit einem starken Defensivkollektiv zu neutralisieren. Begründung: Ibrahimovic sei abgebrüht genug, um sich einem einfallslosen Leibgendarmen zu entziehen.

Der Mann, der sich als Jung-Legionär in den Niederlanden (wo auch Ibrahimovic groß geworden ist) mit Ibrahimovic gern vergleichen lassen musste, wirkt zumindest in dieser Beziehung geläutert und realitätsnäher. Ibrahimovic habe schon zu viel erreicht, um in einem Atemzug mit ihm genannt zu werden, sagt Marko Arnautovic.

Blutproben

In Deutschland melden Medien, dass Werder Bremen den „Bösi“ unbedingt verkaufen wolle. Im Camp in Stegersbach bekam Arnautovic von der Teamführung verbale Streicheleinheiten. Praxistests sowie Blutkontrollen und Herzfrequenzprüfungen, sagt Sportwissenschafter Gerhard Zallinger, hätten ergeben, dass der in Bremen vom Training mit der Kampfmannschaft suspendiert gewesene Arnautovic voll auf der Höhe sei.

Nachsatz: „Die gesamte Mannschaft hat bei den Tests sehr gut abgeschnitten.“