Sport/Fußball

Messi knackt Müllers Rekord

Vier Tage davor hatte er die Fußball-Welt noch mit einer leichten Knieverletzung in Aufregung versetzt. Am Sonntag stand Superstar Lionel Messi bereits wieder auf dem Platz - und wie. Der Argentinier führte den FC Barcelona mit einem Doppelpack (16., 25.) zu einem 2:1-Zittersieg bei Betis Sevilla. Messi übertraf damit den seit Wochen gejagten Rekord des Deutschen Gerd Müller für Tore in einem Kalenderjahr. Bayern Münchens "Bomber" Müller hatte 1972 in allen Bewerben insgesamt 85 Pflichtspieltore erzielt. Messi schraubte seine Marke 40 Jahre danach vorerst auf 86. Drei Spiele bleiben dem 25-Jährigen noch, um den Rekord weiter auszubauen - zwei in der Liga und ein Cupspiel gegen den Zweitligisten Cordoba.

Messis Saisontore Nummer 22 und 23 in der Liga ähnelten einander - Flachschüsse von halblinks ins lange Eck. Den zweiten Treffer bereitete Andres Iniesta mustergültig mit der Ferse vor. Messi avancierte damit nebenbei auch zu Barcas Liga-Rekordtorschützen. Mit nun 192 Treffern in der spanischen Meisterschaft übertraf er Cesar Rodriguez, der von 1939 bis 1955 deren 190 erzielt hatte. Dank Messi, einigem Glück und Aluminiumtreffern von Betis behielt Barcelona den Sechs-Punkte-Vorsprung auf den ersten Verfolger Atletico Madrid. Nach dem Anschlusstreffer durch Ruben Castro (39.) wankten die ungeschlagenen Katalanen, bauten mit dem 14. Sieg im 15. Saisonspiel, dem achten in Folge, aber ihren Startrekord aus.

Dabei war Messis Einsatz bis 24 Stunden vor Spielbeginn offen gewesen. Der dreifache Weltfußballer des Jahres hatte sich am Mittwoch im für Barca bereits bedeutungslosen Champions-League-Gruppenspiel gegen Benfica Lissabon (0:0) am Knie verletzt. Schlimmstes war befürchtet worden, es wurde aber nur eine leichte Prellung diagnostiziert - von einer solchen lässt sich "La Pulga" nicht aufhalten.

Pause

Schlimmer erwischt hat es Sonntag Cesc Fabregas. Die Katalanen müssen drei bis vier Wochen auf den spanischen Teamspieler verzichten. Der 25-jährige Welt-und Europameister zog sich beim 2:1-Sieg bei Betis Sevilla eine Oberschenkelverletzung zu und muss erst einmal pausieren.
 

Fünferpack

Philipp Hosiner ist Platz drei in der europäischen Torschützenliste wieder los, obwohl der Austria-Stürmer drei Treffer zum 6:3-Erfolg am Samstag in Wolfsberg beisteuerte. Überholt wurde der Burgenländer von Radamel Falcao. Der 26-jährige Kolumbianer schaffte am Sonntag ein besonderes Kunststück: Er erzielte in der spanischen Primera Division gleich fünf Tore in einem Spiel – beim 6:0-Heimsieg von Atletico Madrid gegen Deportivo La Coruna. Der Kolumbianer führte den Tabellenzweiten fast im Alleingang zu einem 6:0-Sieg über das Schlusslicht.

Falcao traf nach der Führung durch Diego Costa (23.) vor der Pause zweimal (28., 42.), nach Seitenwechsel ließ er noch einen lupenreinen Hattrick folgen (65./Elfer, 68., 72.). Fünf Tore in einem Ligaspiel waren in Spanien zuletzt vor zehn Jahren Fernando Morientes für Real Madrid gelungen. Falcao hatte die vergangenen drei Wochen Ladehemmung, nach 15 Runden hält der 26-Jährige nun aber bereits bei 16 Saisontoren.