Sport/Fußball

Maierhofer: "Rapid hat sich nie wieder gemeldet"

Stefan Maierhofer darf sich als der von den Fans gewählte "Rapidler des Jahres 2009" bezeichnen. Am Sonntag kehrt der 29-Jährige mit Salzburg im Bundesliga-Schlager erstmals als Gegner ins Hanappi-Stadion zurück. Im KURIER-Interview geht der Stürmer in die Offensive.

KURIER: Warum passt bei Salzburg die Qualität im Kader nicht mit der Punkteausbeute zusammen?
Stefan Maierhofer:
Wir hatten eine Aussprache und wollen als Mannschaft wieder anders auftreten. Aber wenn andere Vereine auch deswegen jammern, möchte ich schon einmal darauf hinweisen, dass man sich auch unser Lazarett mit wichtigen Langzeitverletzten ansehen muss.

Sie haben erst drei Tore erzielt. Werden Sie vor dem Tor nicht richtig eingesetzt?
Das stimmt, das haben wir auch intern besprochen. Ich erinnere an Marc Janko, der jedes Spiel rechts von Bodnar und links von Jezek mit vielen Flanken versorgt wurde. Jetzt haben wir ein anderes System.

"In meinen eineinhalb Jahren bei Rapid hat alles gepasst."

Ist Salzburg trotz des Budgetvorteils nach vier Auswärtsniederlagen in Serie Außenseiter bei Rapid?
In meinen eineinhalb Jahren bei Rapid hat alles gepasst, da springt der Funke über. Da gab es unglaubliche Festspiele. Ich hab' nur zwei Heimspiele verloren - das sagt alles darüber, wie schwer es wird.

Gibt Red Bull vielleicht gar zu viel Geld aus? Fehlt in Salzburg deswegen die nötige Konstanz?
In sechs Jahren mit Red Bull hat es drei Meistertitel gegeben - das ist doch keine schlechte Ausbeute. Bei Red Bull ist jedenfalls alles sehr professionell. Es macht jeden Tag Spaß, in diesem Trainingszentrum mit Trainer Ricardo Moniz zu arbeiten. Der zeigt als 47-Jähriger noch immer alle Übungen selbst vor.

"Ich habe noch Kontakt mit Rapid-Spielern."

Sie haben sich bei einem Besuch vor der Westtribüne feiern lassen. Welche Reaktionen der Fans erwarten Sie jetzt als Red-Bull-Spieler?
Ich war in Duisburg und wurde gefeiert, als wäre ich noch dort. Mal schauen, ob sie bei Rapid noch honorieren, was ich in den eineinhalb Jahren geleistet habe. Dazu möchte ich noch etwas anmerken.

Und zwar?
Ich habe noch immer Kontakt mit einigen Rapid-Spielern. Aber von Rapid als Verein hat sich seit meinem Verkauf 2009 nie wieder jemand gemeldet. Nicht einmal, als ich den Mittelfußknochenbruch hatte.

Was ist Ihnen lieber: Probleme mit den eigenen Fans, wie es sie derzeit bei Rapid gibt? Oder Fans wie in Salzburg, die nach Enttäuschungen gar nicht mehr kommen?
Schwer zu sagen. Es macht jedenfalls einen wahren Fan aus, dass er auch in schlechten Zeiten hinter der Mannschaft steht. So wie bei Schalke 04 oder Borussia Dortmund.

Small Talk mit Pacult und neue alte Liebe

Würde es Sie reizen, einmal zu Ihrem Ex-Trainer Peter Pacult nach Leipzig zu übersiedeln?
Ich habe einmal kurz mit Pacult telefoniert, das war aber nur Small Talk. Wir haben wie schon früher nicht so eine große Gesprächsbasis. Aber in drei, vier Jahren - wenn Leipzig in der zweiten Liga um den Aufstieg kämpft, würde es mich sicher reizen dort zu spielen.

Sie sind wieder mit Ihrer Jugendliebe zusammen. Hat das Singleleben seinen Reiz verloren?

Die sieben Jahre als Single waren toll. Aber ich habe mit meiner Ex-Freundin immer Kontakt gehalten. Die Gefühle sind nie erloschen, und jetzt sind sie neu entflammt. Sie ist auch die Frau, mit der man die Familienplanung angehen kann.

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