Liga-Lust nach Europacup-Frust: Sturm mit klarem Auftaktsieg
Sturm Graz hat am Sonntag einen erfolgreichen Start in die neue Saison der Fußball-Bundesliga hingelegt. Die Steirer feierten in der Auftaktrunde einen 3:0-Heimsieg über den SKN St. Pölten und sind damit gemeinsam mit dem WAC der erste Tabellenführer. Die Tore erzielten Jakob Jantscher (2., 57.) und Juan Dominguez (45.). Bei den Gästen wurde Rene Gartler in der 28. Minute ausgeschlossen.
Mit dem ungefährdeten Erfolg über die Niederösterreicher betrieb Sturm etwas Wiedergutmachung für das 0:2 drei Tage zuvor in der Europa-League-Qualifikation bei Haugesund. Die Retourpartie gegen die Norweger steigt am Donnerstag in Graz.
Der Auftritt gegen St. Pölten macht Hoffnung, dass gegen die Norweger noch die Wende gelingen könnte, denn die Hausherren begannen stark und gingen schon nach 79 Sekunden in Führung. Nach einem Corner des SKN schnappte sich Rückkehrer Thorsten Röcher den Ball und setzte im Konter Jantscher ein, der unbehelligt von Sandro Ingolitsch ins lange Eck traf.
Gartlers Tritt brachte St. Pölten aus dem Tritt
Danach überließ Sturm dem Gegner zumeist die Initiative, blieb jedoch die gefährlichere Mannschaft. Kiteishvili schoss nach Vorlage von Philipp Huspek daneben (12.) und traf auch per Kopf das Tor nicht (19.). In der 28. Minute schwächten sich die Niederösterreicher, die mit ihrem vielen Ballbesitz nichts anzufangen wussten, selbst. Gartlers Tritt gegen das Schienbein von Dominguez bedeutete Rot für den als Mittelfeldspieler aufgebotenen Stürmer, womit die realistischen Hoffnungen von St. Pölten auf einen Punktgewinn praktisch dahin waren.
Endgültig klare Verhältnisse herrschten ab der 45. Minute. Nachdem Jantscher zweimal an SKN-Goalie Christoph Riegler gescheitert war (31., 44.), zirkelte der Ex-Teamspieler einen Corner zur Mitte, Anastasios Avlonitis verlängerte per Kopf und Dominguez war ebenfalls per Kopf aus kurzer Distanz zur Stelle.
In der zweiten Hälfte hatte Sturm leichtes Spiel. Die Grazer ließen die numerisch dezimierten Niederösterreicher anrennen, um sie dann eiskalt auszukontern. Besonders sehenswert gelang dies in der 57. Minute. Wieder wurde der schnelle Gegenstoß über Röcher lanciert, danach kam der Ball über Huspek und Kiteishvili zu Jantscher, der Riegler ins Leere fahren ließ und zum 3:0 einschoss. Bei einem weiteren Konter scheiterte Emanuel Sakic an Riegler (70.).
Letzter großer Höhepunkt der Partie war die Einwechslung von Christoph Leitgeb in der 76. Minute. Der 34-jährige Mittelfeldspieler, der im Sommer von Red Bull Salzburg zurückgeholt worden war, trug erstmals seit zwölf Jahren wieder das Sturm-Trikot und wurde von den Fans frenetisch gefeiert.
Dominanter Auftritt des LASK
Der Ligaeinstand geglückt ist auch Valérien Ismaël. Unter dem neuen Chefcoach aus Frankreich feierte der LASK einen 2:0-Sieg gegen Altach. Der Vizemeister der vergangenen Saison ist also mit dem identen Resultat wie Salzburg in die Saison gestartet. Der Meister hatte ja am Freitag bei Rapid 2:0 gewonnen.
Was wünscht sich ein neuer Trainer? Wohl ein schnelles Tor. Und das gelang den Linzern. Nach einem Eckball setzte sich Michorl nahe der Toroutlinie durch, seinen Stanglpass musste Tetteh nur mehr über die Linie drücken (7.).
Die Linzer, bei denen mit Renner ein Neuzugang begann, waren auch in Folge deutlich stärker als die doch ersatzgeschwächten Altacher, bei denen der Ex-Rapidler Manuel Thurnwald auf der Innenverteidigerposition beginnen musste. Chancen waren vorhanden, ein zweiter Treffer wollte in Spielhälfte eins nicht gelingen. Pech hatte Michorl, der Sekunden vor dem Pausenpfiff mit einem Volleyschuss die Latte traf.
Auch nach dem Wiederanpfiff änderte sich zunächst wenig am Spielgeschehen. Erst nach der Einwechslung von Stürmer Berisha kamen die Altacher besser ins Spiel. Die Salzburger Leihgabe erzielte auch ein Tor, das aber wegen Abseits nicht zählte (60.). Die Linzer verstanden die Warnung: Gebauer verlor leichtfertig den Ball, Klauss bekam ihn und konnte zum 2:0 einschießen (79.).
Mattersburg siegt dank umstrittenem Elfer
Neben Sturm Graz und dem LASK hat auch der SV Mattersburg zum Start der neuen Saison Heimstärke bewiesen. Die Burgenländer feierten am Sonntag einen 2:1-(1:0)-Sieg gegen TSV Hartberg und sind im Pappelstadion im Jahr 2019 damit weiter ungeschlagen. In einer sehr unterhaltsamen zweiten Halbzeit entschied ein äußerst umstrittener Foulelfmeter die Partie.
Stephen Schimandl (28.), der davor fünf Bundesliga-Minuten absolviert hatte, und Joker Martin Pusic mit dem verwandelten (69.) verhalfen Neo-Coach Franz Ponwieser zu einem erfolgreichen Bundesliga-Debüt. Andreas Lienhart hatte für Hartberg zum 1:1 getroffen (62.).
Für Hartberg setzte es damit den zweiten Dämpfer in der jungen Saison, als einziger Bundesliga-Club waren die Steirer in der ersten Cuprunde gescheitert.