Sport/Fußball

Koller: "Müssen den Kampf annehmen"

Österreich und Irland stehen am Dienstag vor dem Spiel der letzten Chance. Die Deutschen können gegen Färöer die WM-Teilnahme schon fixieren. Die Schweden haben sich mit dem Sieg am Freitag in Dublin ein gute Ausgangsposition im Kampf um den zweiten Platz geschaffen.

„Wir sind in einer schwierigen Position, müssen aber weiter an unseren Traum glauben.“ Diese Aussage vom Freitagabend könnte von Marcel Koller sein, ist aber von Giovanni Trapattoni. Österreicher wie Iren stehen seit Freitag in der Außenseiterposition. Ihre Teamchefs standen mit dem Rücken zur Interview-Wand.

Anderes Gesicht

Marcel Koller erklärte vor der Partie am Dienstag: „Das wird ein anderes Spiel, wir werden mehr Ballbesitz haben.“ Aber auch die Iren werden anders auftreten. Koller: „Es wird wieder viele zweite Bälle zu erobern geben. Wir brauchen eine hohe Laufbereitschaft und müssen den Kampf annehmen.“ Von der Kampfkraft der Kicker von der Insel können die Österreicher vom Hinspiel in Dublin ein Lied singen. Zlatko Junuzovic hatte damals nach einer überharten Attacke ausgetauscht werden müssen. Der Bremen-Legionär fehlte in München und wird wohl länger ausfallen. „Knöcherne Stressreaktion im rechten Sprunggelenk“, lautet die Bezeichnung seiner Verletzung, weswegen er das Teamcamp schon verlassen hat.

Der Teamchef: „Mit seiner Laufbereitschaft, seiner Technik und seiner Präsenz ist er schwer zu ersetzen.“ Zumal man bei allem Kampf das Fußballspielen nicht vergessen wolle.

In Dublin hatte das Spiel der Österreicher nach seinem Ausfall einen Knick erlitten. In Deutschland war es die blutende Nase von Veli Kavlak, die die Mannschaft – nach Ansicht von Koller – aus dem Tritt gebracht hat. Der Mittelfeldspieler erlitt nach einem Ellbogenschlag von Kroos einen Nasenbeinbruch. Der Legionär von Besiktas Istanbul flog daher nicht mit seinen Kollegen zurück nach Wien, sondern nahm den Bus zur Heimreise in Anspruch. Er könnte mit einer Maske einsatzbereit sein. „Er will unbedingt dabei sein“, sagte Koller. Wobei im defensiven Mittelfeld Julian Baumgartlinger nach seiner Sperre wieder zur Verfügung steht.

Die Rochade Baumgartlinger statt Kavlak könnte die einzige Änderung gegen die Iren bleiben. Koller ließ sich punkto Personalpolitik vieles bis alles offen. Er nahm auch Spieler wie Fuchs oder Arnautovic in Schutz, die nach Schlusspfiff in die Kritik geraten waren. Zu Arnautovic: „In der Offensive ist es bei ihm nicht so gelaufen.“ Und in der Defensive? „Schmelzer hat man ja nicht so oft vorn gesehen.“

Etwas Lahm

Das war bei Lahm anders. Auf die Frage, ob es glücklich war, Fuchs und Ivanschitz gegen Lahm/Müller spielen zu lassen, antwortete Koller mit einer Gegenfrage: „Wen hätten Sie aufgestellt?“ Und zum verunsicherten Fuchs sagte er: „Auch andere haben an dem Abend Fehlpässe gemacht.“ Koller ließ sich auch nicht entlocken, ob er gegen die körperlich starken Iren mit Janko mehr Wucht ins Spiel bringen wird. „Überlegungen sind schon da.“ Welche? „Ob von Beginn an oder erst später.“