Sport/Fußball

Köln will Stöger und erhält eine Abfuhr

Nach Salzburg-Trainer Roger Schmidt soll am Donnerstag plötzlich Peter Stöger Wunschkandidat des 1. FC Köln für den vakanten Trainerposten gewesen sein. Sogar eine Delegation des deutschen Zweitligisten, angeführt von Geschäftsführer Alexander Wehrle, soll unterwegs nach Wien sein, um am Freitag Verhandlungen mit dem Trainer und der Wiener Austria aufzunehmen. Stöger steht in Wien noch bis 2014 unter Vertrag.

Austrias Vorstand Markus Kraetschmer bestätigte das Interesse des Traditionsklubs, erteilte den Bemühungen jedoch prompt eine Absage: „Peter Stöger hat uns mitgeteilt, dass ihn der 1. FC Köln kontaktiert hat“, sagte Kraetschmer gegenüber dem KURIER.

Stöger hat jedoch keine Ausstiegsklausel bei uns. Wir haben mit ihm einiges vor, er ist eine wichtige Säule in unserer Zukunftsplanungen. Köln kann sich das Angebot sparen, das sieht auch der Peter so.“

Urlaub

Stöger war für eine Stellungnahme vorerst nicht zu erreichen. Dass der derzeit urlaubende Trainer gegen seinen Willen am Verteilerkreis gehalten wird, wollte Kraetschmer so nicht stehen lassen. "Es ist legitim, dass er sich das anhört", meinte der Wirtschaftsvorstand. "Für ihn ist so ein Angebot eine Auszeichnung. Er wird jetzt aber nicht beleidigt sein. Es ist nicht gegen den Willen des Trainers. Wir haben gemeinsam noch viel vor." Die Qualifikation für die Champions League etwa.

Aus seinem Wunsch, einmal nach Deutschland zu wechseln, hat Stöger aber nie ein Hehl gemacht. Der 47-Jährige scheint im Nachbarland zusehends Hoch im Kurs zu stehen. Der Ex-Internationale war bereits im Mai mit Werder Bremen in Verbindung gebracht worden, der Erstligist entschied sich aber für Robin Dutt als Nachfolger von Langzeittrainer Thomas Schaaf.

Nächste Absage

Köln handelte sich bei der Trainersuche eine weitere Absage ein. Der Traditionsclub war zuletzt unter anderem bei Salzburg-Trainer Roger Schmidt und angeblich auch bei ÖFB-Teamchef Marcel Koller abgeblitzt. Stöger soll laut übereinstimmenden deutschen Medienberichten aber von Anfang an weit oben auf der Wunschliste der "Geißböcke" gestanden sein - eine Anerkennung für seine Arbeit.

Die Austria will ihren Erfolgscoach längerfristig an sich binden. "Vorerst liegt der Fokus aber auf der Mannschaft", betonte Kraetschmer. Für die CL-Qualifikation und die Mitte Juli beginnende Meisterschaft gilt es, den Kader zu adaptieren. Erst danach werde auch mit dem Trainer über eine Vertragsverlängerung gesprochen. Das gesamte Vorgehen sei mit Club-Präsident Wolfgang Katzian und Sportvorstand Thomas Parits abgesprochen gewesen.

Peter Stögers Karriere