Sport/Fußball

Pariser Fußballstars machen sich über Klimaschutz lustig

Eine kurze Flugreise des Teams von Paris Saint-Germain und der Umgang mit der Kritik daran hat Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra erbost. PSG-Trainer Christophe Galtier hatte am Montagabend auf der Pressekonferenz zum Champions-League-Auftakt gegen Juventus Turin ironisch auf die Frage reagiert, warum der französische Meister zum Spiel nach Nantes geflogen sei, statt mit der Bahn zu reisen.

Galtier sagte, er habe mit einer derartigen Frage gerechnet und antwortete in einer ignoranten Art und Weise: "Unser Reisebüro prüft gerade, ob wir nicht mit Strandseglern zu Auswärtsspielen fahren können." Stürmerstar Kylian Mbappé brach bei der Frage nach einem kurzen Blick von Galtier in Gelächter aus.

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„Herr Galtier, wir sind von Ihnen sachdienlichere und verantwortungsvollere Antworten gewohnt - sollen wir darüber reden?“, schrieb die französische Sportministerin daraufhin bei Twitter. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo forderte PSG zum „Aufwachen“ auf und verlangte einen seriöseren Umgang mit der Frage.

Zwei Zug-Stunden

Mit dem Hochgeschwindigkeitszug TGV dauert die Reise in das etwa 380 Kilometer von Paris entfernte Nantes etwa zwei Stunden. Darauf hatte der Chef des Unternehmens, Alain Krakovitch, hingewiesen.

Die Angelegenheit hat in Frankreich jedenfalls heftige Kritik ausgelöst. „Ironie ist hier fehl am Platz. (...) Wir müssen den Klimawandel ernst nehmen“, sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Dienstag dem Sender BFM.

Die ignorante Antwort des Trainers ließ überhaupt die Wogen in die Höhe gehen. „Sie haben schon mal seriöser und verantwortungsvoller geantwortet“, kommentierte Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra und lud Galtier per Twitter zu einem Gespräch ein. Die im Kampf gegen den Klimawandel engagierte Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo empörte sich ebenfalls auf Twitter: „Geht's noch, so zu antworten???? Wacht Ihr irgendwann mal auf, Jungs????“, schrieb sie.

Der Club rechtfertigte den kurzen Flug damit, dass nach dem 3:0-Sieg am Samstagabend anders als mit dem TGV noch die Rückreise möglich gewesen sei. Krakovitch erneuerte indes seinen Vorschlag, den Einsatz der Züge an die speziellen Bedürfnisse anzupassen. PSG teilte mit, man nehme das Thema sehr ernst. Bei jedem der etwa 25 Auswärtsspiele pro Saison würde die beste Möglichkeit geprüft.