Sport/Fußball

Kaufrausch in der Deutschen Bundesliga

Mit sieben Millionen Euro, die Twente Enschede 2010 an Salzburg bezahlte, ist Marc Janko der teuerste österreichische Fußballer. Diese Summe wird nun beim Transfer eines Armeniers weit übertroffen. Für Henrich Mchitarjan (Schachtar Donezk) ist Dortmund bereit, 23 Millionen Euro zu bezahlen.

Die Deutsche Bundesliga steuert auf Rekordkurs. Acht Wochen vor dem Ende der Transferzeit gaben die 18 Vereine schon fast 180 Millionen Euro für neues Personal aus. Vieles spricht dafür, dass die Bestmarke aus dem Sommer 2012 (245 Millionen Euro) übertroffen wird.

Dazu trägt vor allem Dortmund bei. Neben den Verpflichtungen von Sokratis (9,5 Mio. Euro) und Pierre-Emerick Aubameyang (13 Mio.) ist Mchitarjan der dritte teure Neuzugang. Wie Bayern München mangelt es Dortmund nicht an Kapital. In der Champions League hat der Finalist mehr als 60 Millionen Euro eingenommen. Der Transfer von Mario Götze (37 Mio.) zu den Bayern spülte weiteres Geld in die Kasse.

Aber nicht alle Klubs können Geld so einfach ausgeben: Den HSV zwingt ein 20-Millionen-Euro-Defizit zum Sparen. Zum Verkauf steht auch Paul Scharner, der aber in Hamburg bleiben will.

Einen Philosophiewechsel gibt es in Wolfsburg. Die Zeiten, in denen der VW-Klub keine Kosten scheute, sind vorerst vorbei. Nur neun Millionen Euro wurden bisher ausgegeben. Unter Ex-Sportchef Felix Magath waren es in drei Transferzeiten 71 Millionen. Die neue Bescheidenheit umschrieb Manager Klaus Allofs vielsagend: „Wir wollen signalisieren, dass wir einen Plan haben.“