Harnik: „Vorne sind wir doch vogelwild“
Deutschland hat angeblich ein Problem in der Abwehr. Hoffnungsfrohe Fans leiten dies von den drei Gegentoren ab, die die Deutschen zuletzt im Testspiel von Paraguay erhalten haben. Die entscheidende Frage daher aus österreichischer Sicht für das WM-Qualifikationsspiel am Freitag in München: Wer soll an vorderster Front mögliche Schwächen des Gegners nützen? Varianten gibt es freilich einige.
Teamchef Marcel Koller wollte sich am Mittwoch noch keine Diagnose des Gesundheitszustands von Janko entlocken lassen. „Wir haben erst einmal so trainiert, dass man etwas ableiten könnte. Er ist in seinen Bewegungen nicht mehr eingeschränkt, die Verletzung behindert ihn nicht mehr. So viel kann ich jedenfalls sagen.“
David Alaba feierte in der Münchner Allianz-Arena viele Erfolge. Nicht alle Österreicher können das behaupten. Aleksandar Dragovic zum Beispiel: Der heutige Kiew-Legionär musste am 13. März 2012 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League mit seinem Ex-Klub Basel ein 0:7 gegen die Bayern über sich ergehen lassen.
Der 22-Jährige nimmt’s jedoch mittlerweile gelassen: „Immerhin kann nicht jeder von sich behaupten, einmal 0:7 verloren zu haben. Das war auch eine Erfahrung.“ Der Innenverteidiger, der zuletzt unter Koller gesetzt war, erwartet ein Offensiv-Feuerwerk der Deutschen. „Sie werden wie Furien beginnen.“
Deutschlands Stürmerstar Miroslav Klose (67 Treffer) könnte gegen die Österreicher den Torrekord von Gerd Müller (68) egalisieren oder sogar brechen. Dragovic: „Der ackert 90 Minuten und man darf ihn nie aus den Augen lassen.“
- Der ÖFB rechnet mit 8.000 bis 9.000 Fans, die beim WM-Qualifikationsspiel am Freitag zwischen Deutschland und Österreich im mit 68.000 Zuschauern ausverkauften Münchner Stadion sitzen werden. Insgeheim wird sogar mit bis zu 10.000 Anhängern spekuliert. Das rot-weiß-rote Kontingent von 6.800 Tickets war binnen kürzester Zeit vergriffen, viele Österreicher kamen aber auch auf anderem Wege zu Karten.
- Den österreichischen Teamspielern wurde unmittelbar vor der Abreise nach München auch von politischer Seite Mut zugesprochen. Sportminister Gerald Klug wünschte David Alaba und Co. am VIP-Flughafen Wien-Schwechat alles Gute.
- Deutschland hat von den bisher ausgetragenen 80 WM-Qualifikationsspielen seit 1934 erst zwei verloren: 1985 in Stuttgart gegen Portugal (0:1) und 2001 in München gegen England (1:5). 60 Spiele wurden gewonnen, 18 endeten unentschieden. Die Tordifferenz beträgt 233:63. Bisher hat die DFB-Auswahl alle Qualifikationen erfolgreich abgeschlossen.