Sport/Fußball

Neymar-Transfer wirft Fragen auf

Der Wechsel von Brasiliens Jungstar Neymar zum FC Barcelona wirft nicht nur im Land des Rekordweltmeisters Fragen auf. Am Sonntag vergoss der 21-Jährige beim Abschiedsspiel für den FC Santos in der brasilianischen Meisterschaft Tränen. Zugleich freute er sich auf seine neuen Kollegen bei den Katalanen. Die Vereinsverantwortlichen in Barcelona hatte er zuvor einigermaßen überrascht.

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Neymar hatte seinen Wechsel selbst über dieSozialen Netzwerke publik gemacht. Damit überraschte er auch den FC Santos, der den Transfer erst am Montag bekanntgeben wollte. Die Ablösesumme, die Barcelona nach Brasilien überweisen wird, ist ein Geheimnis. In Medienberichten wird die Summe auf 45 bis 50 Millionen Euro beziffert. Die Verhandlungen waren kompliziert, weil neben Santos auch zwei Unternehmen Anteile an den Transferrechten hatten. Unbekannt ist auch, welche Summen die verschiedenen Vermittler erhalten.

Rekordangebot

Nach Informationen des spanischen Sportblatts As soll Real Madrid bereit gewesen sein, 100 Millionen Euro für Neymar zu zahlen. Dass letzten Endes "Barca" das Rennen machte, dürfte auch daran gelegen haben, dass Klubchef Sandro Rosell über gute Beziehungen zum brasilianischen Fußball verfügt. Er hatte schon vor zehn Jahren eine maßgebliche Rolle bei der Verpflichtung von Ronaldinho gespielt.

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"Für mich wird es eine große Ehre sein, mit Lionel Messi, Xavi und Andres Iniesta in einer Mannschaft zu spielen. Barcelona hat meinen Traum erfüllt, bei einer großartigen Mannschaft zu spielen", erklärte Neymar nach der Sonntag-Partie gegen Flamengo im neuen Nationalstadion von Brasilia. Gerne hätte der exzentrische Jungstar seinen Fans einen Treffer gewidmet, die Partie endete jedoch mit einem torlosen Remis. Wann genau er nach Spanien reisen wolle, konnte Neymar ebenso nicht beantworten.

Fragen über Fragen

In fußballerischer Hinsicht wirft der Transfer ebenfalls Fragen auf: Wie wird Neymar sich mit Messi verstehen? Beide Stars schwärmen in den höchsten Tönen voneinander. In der Vergangenheit war allerdings eine Reihe von Fußballern beim Versuch gescheitert, neben Messi eine Rolle in der Mannschaft zu finden. Samuel Eto'o und Zlatan Ibrahimovic mussten den Klub verlassen, David Villa und Alexis Sanchez fristen aktuell neben dem Weltfußballer ein Schattendasein.

Über Neymars Technik, seine Tricks, Dribblings und Sprints berichtet man in Brasilien wahre Wunderdinge. Aber setzt der Stürmer sich damit auch in Europa durch? Die brasilianische Liga gilt international als eher zweitklassig. Andere Brasilianer wie Romario, Rivaldo oder Ronaldinho, die bei Barcelona erfolgreich waren, hatten vor ihrem Wechsel zu den Katalanen für andere europäische Vereine gespielt und Zeit gehabt, sich anzupassen. Neymar ist seit mehr als 50 Jahren der erste Brasilianer, der ohne "Zwischenlandung" direkt nach Barcelona kommt.