Sport/Fußball

Bayern fliegt nach Elfer-Krimi aus dem Cup

Borussia Dortmund hat die Triple-Pläne des FC Bayern durchkreuzt und Trainer Jürgen Klopp die Chance auf den Pokalsieg zum Abschied erhalten. In einem eigentlich schon verlorenen Halbfinale des deutschen Fußball-Cups feierte der BVB am Dienstagabend einen 2:0-Sieg nach Elfmeterschießen, weil die Münchner Philipp Lahm, Xabi Alonso (rutschten beide am Elfmeterpunkt aus), Mario Götze und Manuel Neuer allesamt verschossen.

Pierre-Emerick Aubameyang hatte die Gäste vor 75 000 Zuschauern zuvor mit seinem 1:1 in der 75. Minute in die Verlängerung gerettet, nachdem der frühere Dortmunder Robert Lewandowski (29.) den lange klar überlegenen Cupverteidiger in Führung gebracht hatte.

Pechvogel Robben

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Zwei Tage nach demGewinn des 25. Meistertitelsund eine Woche vor dem Champions-League-Halbfinale in Barcelona ist der angepeilte Dreifach-Triumph für Pep Guardiolas Team passé. Zu allem Überfluss verletzte sich der gerade erst genesene Arjen Robben kurz nach seiner Einwechslung wieder und droht für die Spiele gegen Barça auszufallen.

Der BVB erreichte zum insgesamt siebenten Mal das Pokal-Endspiel und peilt am 30. Mai in Berlin seinen vierten Cupsieg an. Gegner dort ist der Gewinner der Partie zwischen Drittligist Arminia Bielefeld und dem favorisierten VfL Wolfsburg, die am Mittwochabend ausgetragen wird. Fehlen wird der Borussia dann Ex-Salzburger Kevin Kampl, der in der 108. Minute Gelb-Rot sah.

Blumen abgelehnt

Ihren Jubiläums-Meistertitel hatten die Bayern nicht groß gefeiert, mit dem Duell gegen Dortmund begann für die Münchner die wirklich entscheidende Phase der Jagd auf den Dreifach-Triumph. Auf „Krawall gebürstet“ wollte Coach Klopp mit dem BVB den alten Rivalen ärgern, der scheidende Trainer hatte deshalb auch den von den Bayern-Bossen angebotenen Blumenstrauß abgelehnt.

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Titelverteidiger aus München war über weite Strecken des Spiels präsenter, entschlossener in den Zweikämpfen und sicherer im Spielaufbau. Und dann wurde die Borussia auch noch mit ihren eigenen Mitteln übertölpelt. Shinji Kagawas ungenaues Zuspiel beim Konter erahnte Medhi Benatia, der lange Pass des Verteidigers fand die BVB-Defensive entblößt. Lewandowski startete durch, hob den Ball zunächst über Gäste-Torwart Mitch Langerak an den Pfosten, ehe er frech aus spitzem Winkel den Nachschuss zum 1:0 versenkte.

Zu Beginn der zweiten Hälfte hätten die Bayern schon alles klar machen können. Zweimal rettete Langerak die Dortmunder mit tollen Paraden gegen Thomas Müller (48.) und Thiago (57.). In der 55. Minute traf Lewandowski die Latte, ehe Referee Peter Gagelmann beim Nachsetzen von Müller ein Handspiel von Marcel Schmelzer übersah.

Die Strafe für die Münchner Nachlässigkeiten vor dem Tor folgte völlig unverhofft. Als die Bayern-Abwehr einmal schlecht sortiert war, fand der eingewechselte Henrich Mkhitaryan den am hinteren Pfosten lauernden Aubameyang. Dessen Direktabnahme konnte der zuvor gar nicht geprüfte Manuel Neuer erst hinter der Torlinie abwehren. Anders als beim Pokalfinale der Vorsaison, als ein Kopfball-Treffer von Mats Hummels nicht anerkannt worden war, entschied das Schiedsrichtergespann diesmal zurecht auf Tor - 1:1.

Gekippt

Plötzlich kippte das Spiel. Die in den vergangenen Wochen personell dezimierten Münchner schienen nun platt. Und dann humpelte auch noch der in der 69. Minute unter großem Jubel eingewechselte Robben, der sich fünf Wochen nach seinem Bauchmuskelriss zurückmeldete, angeschlagen wieder vom Feld (84.).

Mit Mühe wankten die Bayern in die Verlängerung. Guardiola versuchte, sein Team wieder aufzurichten. Bastian Schweinsteiger hatte per Kopf zwei dicke Chancen zum Siegtor (102./114.), bei Langeraks Einsatz gegen Lewandowski hätte es erneut Strafstoß geben müssen (116.). Aber auch Kampls Platzverweis nach wiederholtem Foulspiel half den Münchnern nicht mehr, im Elfmeterschießen triumphierte die Borussia.