Sport/Fußball

Die Einkaufstour des Star-Fängers

Die Geschichte von Florentino Pérez beginnt kitschig – mit einer Peseta. Um diesen symbolischen Preis kaufte der ehemalige Straßenbauingenieur Anfang der Achtzigerjahre eine bankrotte spanische Baufirma.

Mit Kitsch hat Florentino Pérez, 66, eigentlich nichts am Hut. Eher mit Geld. Sein später zur ACS fusionierter Bau- und Infrastruktur-Konzern ist mittlerweile der drittgrößte Europas, Perez’ Privatvermögen wird auf 1,5 Milliarden Euro taxiert.

So nebenbei führt der ehemalige Politiker Real Madrid, den glitzerndsten und – natürlich – wertvollsten Fußball-Klub des Planeten. Auf eine Markenwert von über einer halben Milliarde Euro schätzte das US-Wirtschaftsmagazin Forbes unlängst den neuen Arbeitgeber von Gareth Bale.

Das Schmücken mit den teuersten Fußballern der Welt hatte stets Tradition beim neunfachen Sieger im Meistercup bzw. in der Champions League. Unter der Führung von Pérez hat die aggressive Einkaufspolitik jedoch eine neue Dimension erreicht: Für fünf der sieben teuersten Transfers im Welt-Fußball zeichnete der Bau-Tycoon verantwortlich. Getreu seinem Motto: „Die teuersten Spieler sind am Ende auch die rentabelsten.“

Das Millionen-Spiel macht sich bezahlt. Beim Kauf übernimmt der Verein 50 Prozent an den Bildrechten eines Spielers. Davon profitiert indirekt auch Pérez. Der VIP-Klub im Bernabéu-Stadion gilt als Treffpunkt der spanischen Elite. Geht es um die Heimstätte, gerät sogar der kühle Geschäftsmann ins Schwärmen: „Was sind schon ein paar Hundert Kilometer auf der Autobahn für 90 Minuten im Bernabéu?“