Sport/Fußball

Endzeitstimmung bei der Austria: "Natürlich ist man traurig"

Peter Stöger hat die finanziellen Sorgen bei der Wiener Austria vorerst nicht auf die Mannschaft abfärben lassen. Der mit Saisonende scheidende Sportchef der Violetten holte mit seiner stark ersatzgeschwächten Elf einen 2:1-Sieg in St. Pölten und sorgte damit zumindest auf dem Rasen wieder für positive Meldungen. Dabei, so ließ Stöger nach dem Schlusspfiff durchblicken, war die Gefahr zuvor groß, mit einem Ausrutscher die Endzeitstimmung am Verteilerkreis weiter zu befeuern.

"Wenn wir charakterlos gespielt, wenn wir verloren hätten, hätten wir die Diskussion gehabt über den Abstiegskampf, dass die Mannschaft zerfällt", sagte Stöger gegenüber Sky. Er sei sehr stolz, wie sich seine Spieler präsentiert hätten, merkte er mehrmals an. "Wir haben Charakter gezeigt." Bereits vor der Partie hatte Stöger berichtet, dass sich seine Spieler im Training nicht hängen haben lassen. "Das ringt mir großen Respekt ab." Der 55-Jährige zog auch Vergleiche zur Lage in den Klub-Gremien: "So wie wir es jetzt im Sport versuchen, möglichst gut hinzubekommen, versuchen es viele Menschen in der Wirtschaft in der Kürze auch noch hinzubekommen."

"Hat mir getaugt"

Der ohne einige erkrankten Stammkräfte angetretenen Austria drohte in der 29. Minute noch ein Tiefschlag. Taylor Booth traf nach einem Patzer der neu zusammengestellten Austria-Abwehr. Ein Eigentor von Alexander Schmidt nur etwas mehr als eine Minute später und Marco Djuricins verwerteter Hand-Elfer (65.) ließen die Austrianer aber noch jubeln. "Wie wir gekämpft haben, das hat mir getaugt. Wir sind jetzt happy, die drei Punkte mitzunehmen", sagte der Torschütze.

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Djuricin ließ durchblicken, dass ihn die Meldungen der vergangenen Tage beschäftigt hatten. "Wenn du als Balljunge schon im Stadion warst,... natürlich ist man traurig", sagte der ehemalige Nachwuchskicker der Violetten. Patrick Pentz merkte an, dass sich die Fußballer auf ihre Aufgabe konzentrieren sollten. "Ich habe zu wenig Einblick und probiere, mich auf meinen Job zu konzentrieren, und das ist das Fußballspielen", sagte der Torhüter.

Abstieg wohl abgewendet

Die Austria liegt dank des zweiten Erfolgs in der Qualifikationsgruppe nun deutlich vor den Nachzüglern. Zumindest der Abstieg auf dem grünen Rasen scheint abgewendet. Zwei Zähler fehlen auf den voran liegenden TSV Hartberg, in der nächsten Partie treffen die Wiener am Dienstag daheim auf die SV Ried. Die Innviertler blieben nach einem 0:0 gegen Altach auch im dritten Spiel unter Andreas Heraf ungeschlagen.

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Hartberg hat sich nach einem Fehlstart in die Quali-Gruppe mit zwei Siegen an der Spitze festgesetzt. "Wir konnten den Abstand nach unten vergrößern, es ist eine Situation, die es angenehm erscheinen lässt", erklärte Trainer Markus Schopp nach dem 1:0-Erfolg bei der Admira. Mit nun zehn Punkten Vorsprung auf das Niederösterreicher-Duo Admira und St. Pölten, am Dienstag der nächste Gegner, werden die Steirer mit dem Abstieg wohl ebenfalls nichts mehr zu tun haben.

Düstere Stimmung in Niederösterreich

Matchwinner war Seifedin Chabbi, der zum zweiten Mal in dieser Saison gegen die Admira als Joker den Siegtreffer erzielte. Chabbi kam nach dem Ausschluss von Admira-Verteidiger Lukas Malicsek (66.) und traf in der 80. Minute. Sein Blick geht nun nach oben. "Mit diesem Sieg muss man vielleicht nur noch mit einem Auge nach unten schauen, nicht mehr mit zwei. Unser absolutes Ziel ist und darf nur der siebente Platz sein", erklärte Chabbi im Sky-Interview. Rang sieben würde in einem Play-off die Chance auf die Europacup-Teilnahme bringen.

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Düster bleibt die Lage für die niederösterreichischen Klubs. St. Pöltens Bilanz mit nur einem Sieg aus den vergangenen 15 Runden mutet noch gruseliger an als jene der Admira. Sechs Heimniederlagen in Folge sind es für den SKN nun bereits. "Wir verlieren die Spiele im Kopf", meinte Coach Georg Zellhofer. Er führte den raschen Ausgleichstreffer als entscheidend an. Außerdem vergab seine Elf zu Beginn der zweiten Halbzeit gute Chancen auf die neuerliche Führung. Sport-Vorstand Thomas Nentwich wollte den Spielern noch einmal ins Gewissen reden: "Bei dem einen oder anderen sehe ich die Körpersprache nicht, die es jetzt braucht. Da gibt es sicher Gesprächsbedarf", meinte der Ex-Profi.

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