Die Salzburger Verjüngungswelle
Es ist eine Ansage mit Symbolkraft: "Dietrich Mateschitz hat mir schon bei unserem ersten Gespräch gesagt, dass es bei Red Bull keine Budgets gibt, nur sinnvolle Maßnahmen", erzählte Ralf Rangnick erst vor kurzem bei einer Podiumsdiskussion in Leipzig.
Für die Umsetzung des Konzepts von Salzburgs neuen Sportchef ist also das Geld da, das notwendig ist, um dieses auch verwirklichen zu können. Rangnick hat nie einen Hehl daraus gemacht, was er vorhat: "Wir wollen in Zukunft junge Spieler in Salzburg haben."
Und damit liegt der Deutsche auf Wellenlänge mit der Red-Bull-Chefetage. "In der Vergangenheit ist unser Konzept nicht so umgesetzt worden, wie wir uns das vorgestellt haben. Unsere Trainer hätten junge Spieler einsetzen sollen, aber auf dem Platz hat man sie nie gefunden", hatte Red-Bull-Vorstand Volker Viechtbauer bei Rangnicks Präsentation vor acht Wochen erklärt.
Die 19-jährigen Norweger Havard Nielsen und Valon Berisha, die beiden ersten Neuzugänge der Ära Rangnick, waren nur die Vorboten einer Verjüngungswelle im Salzburger Kader.
Parallelitäten
Red Bull grast den Markt nach Talenten ab, aber nicht den österreichischen, sondern den europäischen. Praktisch kein Tag vergeht, in der Salzburg nicht mit einem anderen Spieler in Verbindung gebracht wird. Alle haben zwei Dinge gemeinsam: Sie sind 23 Jahre oder jünger. Und sie haben keinen österreichischen Pass.
Das steht übrigens in keinerlei Widerspruch zu den Ankündigungen. Nie nahm der Deutsche oder ein anderes Red-Bull-Sprachrohr in diesem Zusammenhang das Wort Österreicher in den Mund, auch wenn das viele so gehört haben wollen.
Einer, der bald für
Red Bull spielen könnte, ist erst 15 Jahre alt. Zwar ist der Transfer von Zymer Bytyqi, den die Austria Presse Agentur vor zwei Wochen fälschlicherweise als fix vermeldet hat, noch nicht fix. Aber der Norweger ist mit seiner Familie in Salzburg. Nun soll dessen Mutter entscheiden, ob sie sich ein Leben in Österreich vorstellen kann.
Torjäger
Auf der Gerüchtebörse gehandelt wird auch der Namen Jelle Vossen. Der Torjäger des belgischen Spitzenklubs RKC Genk ist aber auch bei mehreren italienischen Klubs im Gespräch. Ein Transfer zu Serie-A-Aufsteiger Pescara dürfte sich allerdings zerschlagen haben, weil die Italiener eine von Vossens Arbeitgeber gesetzte Frist verstreichen ließen. Am Samstag hat der 23-Jährige seinen Vertrag bei Genk bis 2017 verlängert, einen Wechsel schließt das aber nicht aus.
Billiger, aber deswegen nicht weniger interessant, ist der letzte Spieler, der mit Salzburg in Verbindung gebracht wird. Sein Name: Joel Pohjanpalo. Der klingt exotischer als das Herkunftsland des 17-Jährigen eigentlich ist. Pohjampalo ist Finne und gilt in seiner Heimat als neuer Jari Litmanen.
Die Statistik des Stürmers ist durchaus bemerkenswert. Als noch 15-Jähriger erzielte er in der Saison 2011 für den Drittligisten Klubi-04 Helsinki, dem Farmteam von Finnlands Rekordmeister HJK, in 25 Einsätzen 33 Treffer und schoss den Klub zurück in die zweite Liga.
Noch 2011 debütierte Pohjanpalo mit gerade 16 bei HJK Helsinki in Finnlands Topliga. Für Schlagzeilen sorgte er erstmals im April 2012. Beim Saisonauftakt gegen IFK Mariehamn gelang Pohjanpalo besonderes. Innerhalb von zwei Minuten und 42 Sekunden erzielte er im ersten Liga-Spiel von Beginn an drei Tore (Video).
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