Sport/Fußball

Niersbach nennt mögliche EM-Spielorte 2020

Der Deutsche Fußball-Bund schickt wohl Berlin, München, Dortmund oder Stuttgart als Bewerber in das Rennen um die Spiele der Europameisterschaft 2020. Das sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach nach einer Sitzung der UEFA-Arbeitsgruppe der Sport Bild. Die UEFA plane für die EM in mehreren Ländern mit zwölf Stadien plus der Gastgeberstadt für die beiden Halbfinali und das Endspiel.

"Für die drei letzten Spiele wird eine Stadionkapazität von 70.000 Sitzplätzen diskutiert. Für die übrigen Städte und Stadien ist eine Kapazität von 50.000 Plätzen im Gespräch, was bedeuten würde, dass sich der DFB mit einem der vier Stadien in Berlin, München, Dortmund und Stuttgart für die Vorrunde bewerben könnte", erklärte Niersbach. Auf Nachfrage ergänzte der DFB am Dienstagnachmittag allerdings, dass auch Stadien wie jene in Hamburg oder Gelsenkirchen diese Kriterien erfüllen und daher mögliche Kandidaten sein könnten.

Zudem wolle die UEFA den Teams und ihren Fans in der Gruppenphase Flugzeiten von höchstens vier Stunden zumuten, ergänzte der DFB-Chef. "Entsprechend würde man als Konsequenz zwei Spielorte pro Gruppe zusammenstellen", fügte Niersbach hinzu. Die Bewerbungsfrist soll bis April 2014 laufen, die Entscheidung wohl im September 2014 fallen.

Türkei in Favoritenrolle

Laut Niersbach ist angedacht, zuerst über den Austragungsort für die beiden Halbfinali und das Endspiel zu entscheiden. Dies erfolgt voraussichtlich aber erst nach der Vergabe der Olympischen Spiele am 7. September dieses Jahres. Beworben haben sich Tokio, Madrid und Istanbul. Die Türkei wollte auch die EM 2020 ausrichten. "Sollte Istanbul nicht den Zuschlag bekommen, wäre es für die drei Finalspiele wohl in einer gewissen Favoritenrolle", sagte Niersbach.

Bei der Frage, ob der DFB sich für die Vorrunde oder die Finals bewerben wolle, tendierte Niersbach "zu einer Bewerbung für die Vorrunde, weil wir dann zwei sichere Heimspiele hätten."

ÖFB wartet ab

Beim ÖFB zeigt man sich im Zusammenhang mit der EM 2020 abwartend. Man wolle zuerst einmal die genauen Anforderungskriterien der UEFA für die Austragungsorte von Gruppenphasen-Spielen abwarten und danach über eine Kandidatur entscheiden, erklärte Generaldirektor Alfred Ludwig. Der Wiener betonte, dass seitens des ÖFB prinzipiell Interesse an der Ausrichtung von EM-Partien bestehe.