Der WAC gastiert in Hütteldorf
Von Alexander Huber
Egal, ob der Gegner Novi Sad, Saloniki oder Leverkusen geheißen hat – im zweiten Duell war sowohl die Leistung der Rapidler als auch das Ergebnis besser. „Wir tun uns leichter, wenn wir den Gegner schon besser kennen“, sagt Trainer Peter Schöttel, der diesen Effekt auch im zweiten Spiel gegen den WAC (18.30 Uhr) erwartet.
Bei der Premiere in Wolfsberg gewann der Aufsteiger noch mit 1:0. „Damals waren wir froh, dass wir von den Ausschreitungen in Saloniki heil zurückgekommen sind. Diesmal ist die Ausgangslage eine ganz andere, und für uns zählt nur der Heimsieg.“
Dazu ist das Ende einer anderen Serie nötig: Bisher gab es in den Sonntagsspielen nach Auswärtsreisen im Europacup nur ein Remis und zwei Niederlagen bei durchwegs müden Auftritten. Schöttel hat deshalb durchgesetzt, dass das Team nach dem 0:3 eine Nacht in Leverkusen anhängen durfte. Die spätere Rückkehr war eine weise Entscheidung, da sich der nächtliche Rückflug des auch für die Mannschaft vorgesehenen Fliegers aufgrund eines Problems mit dem Gepäck stark verzögerte.
Keine Zeit
Ein Zeit-Problem ortet Schöttel vor allem beim Training. „In Leverkusen haben wir durch drei Tore aus Standardsituation verloren. Und auch beim WAC ist das Gegentor so gefallen. Aber wir kommen kaum dazu, im Training an diesen Fehlern zu arbeiten.“ Die Kärntner wittern mit den starken Standard-Schützen Liendl und Jacobo bereits ihre Chance.
Die angespannte Personalsituation ist neben dem dichten Programm der zweite Grund für die Probleme beim Training. Am Tag vor dem Match war noch nicht klar, wie viele der zuletzt zehn Ausfälle einsatzbereit sind. Während Heikkinen fit ist und Hofmann noch länger fehlt, versuchten Drazan, Alar und Ildiz, sich im Training heranzutasten. Ob für Wydra nach der Talentprobe des 18-Jährigen in Leverkusen ein zweiter Einsatz von Beginn in vier Tagen sinnvoll ist, überlegt Schöttel noch.
Nicht eindeutig ist auch die Stimmungslage unter den Fans. In beiden Spielen gegen Leverkusen wurde die große Europacup-Bühne perfekt genutzt, um mit positiver Stimmung Werbung in eigener Sache zu machen. Im Hanappi-Stadion könnte nach vier Niederlagen in sechs Pflichtspielen wieder das andere, frustrierte Gesicht gezeigt werden.
Zumal der von Präsident Edlinger plötzlich in Aussicht gestellte Neubau des Hanappi-Stadions von der Stadt Wien nicht gefördert und damit unrealistisch wird: Vizebürgermeisterin Brauner stellte im KURIER klar, dass dafür keine weiteren Steuergelder an Rapid fließen werden.
Premiere: Wolfsberger in Hütteldorf
Einzigartiger Sieg
Der WAC tritt zum ersten Mal im Hanappi-Stadion (18.30 Uhr, Sky live) an. Bisher gab es in 37 Spielen nur einen Sieg eines Kärntner Teams in
Hütteldorf: 2001, 1:0 für den
FC Kärnten. Das erste Saisonduell gewannen die Wolfsberger zuhause durch ein Kopftor von Baldauf mit 1:0.
Starke Bilanzen
Mit 14 Punkten in 7 Spielen ist
Rapid als bestes Heimteam in die Saison gestartet. Der WAC punktet auswärts öfter als daheim, zuletzt bei der
Austria und in
Mattersburg (1:1). „Das Mattersburg-Video hat mir nichts gebracht. Es war nur Nebel drauf“, sagt Rapid-Coach
Schöttel.