Der Ronaldo-Wechsel und seine Folgen: Unruhe bei Fiat
Der Wechsel von Weltfußballer Cristiano Ronaldo von Real Madrid zu Juventus Turin hat laut Medienberichten das Interesse anderer Klubs an Profis des italienischen Meisters geweckt. Demnach sollen unter anderem die argentinischen Offensivspieler Paulo Dybala und Gonzalo Higuain zum Verkauf stehen. Für Dybala soll Liverpool 90 Mio. Euro bieten, berichtete die Zeitung "Tuttosport" am Mittwoch online.
Für gilt es, Geld aufzutreiben. Laut verschiedenen Medienberichten sollen Juve und der Clubeigentümer, Fiat-Chef Andrea Agnelli, für das gesamte Ronaldo-"Paket" zwischen 340 und 400 Millionen Euro hinblättern müssen. Der Transfer kostet der "Alten Dame" nach eigenen Angaben insgesamt 112 Millionen. Dazu komme das Netto-Salär des Portugiesen für die kommenden vier Spielzeiten in Höhe von 120 Millionen. Inklusive Steuern und Abgaben sei brutto schnell mit 300 Mio. zu rechnen.
Ob sich der Klub einen solchen finanziellen Kraftakt leisten kann, ist Gegenstand von Debatten in Italien. Laut Medienberichten sollen 30 Millionen Euro aus den Kassen der Firma Fiat kommen. Ronaldo solle im Gegenzug zur Werbefigur der Automarke werden, so die Vorstellung.
Fiat-Mitarbeiter drohen mit Streik
Viele Fiat-Mitarbeiter, die seit Jahren mit eingefrorenen Gehältern auskommen müssen, sind alles andere als erfreut. In einer Mitteilung der Vertreter der Arbeiter des Werks in Melfi wird ein Proteststreik zwischen dem 15. Juli am Abend und 17. Juli in der Früh angekündigt. Das Geschäft mit Ronaldo sei "nicht hinnehmbar", hieß es. "Ist es normal, dass eine einzelne Person Millionen verdient und Tausende von Familien mit ihrem Geld nicht bis Mitte des Monats auskommen?", fragte die zuständige Gewerkschaft.
"Das ist eine Schande! Die Mitarbeiter von Fiat haben die letzten zehn Jahre keine Gehaltserhöhung bekommen. Mit dem Gehalt, dass Juve Ronaldo zahlen will, könnte man 200 Euro Gehaltserhöhung an alle Mitarbeiter zahlen", sagte Gerardo Giannone, der seit 18 Jahren für Fiat arbeitet.
Die Aktien von Juventus gaben am Mittwochvormittag wegen Gewinnmitnahmen jedenfalls um sechs Prozent nach. Von 28. Juni, als die ersten Gerüchte über eine mögliche Ronaldo-Verpflichtung aufgetaucht waren, bis zur offiziellen Bekanntgabe am Dienstagabend hatten die an der Mailänder Börse gehandelten Titel um 37,7 Prozent an Wert zugelegt.