Debakel nach EL-Aufstieg: Rapid stoppt Erfolgslauf des LASK
Von Alexander Huber
Der LASK hat die große Chance auf Platz eins vergeben. Nachdem Salzburg nur 1:1 bei der Admira gespielt hatte, überraschte Rapid mit einer Top-Leistung und einem 4:0-Erfolg beim Zweiten.
Beim Heimspiel (1:2) war Rapid zum einzigen Mal mit einem 4-2-2-2 eingelaufen. Auch in Pasching wurde ein neues System probiert: Hinter Solospitze Taxi Fountas agierten Stefan Schwab und Christoph Knasmüllner als vorgezogene Spielmacher vor zwei Sechsern. Der Ausfall von Plan A, B und C für die rechte Seite (Schick, Stojkovic, Auer) wurde mutig beantwortet: Kelvin Arase sollte die Flanke gegen Ex-Kollege Marvin Potzmann und Europacup-Held Dominik Frieser zumachen. Der gelernte Stürmer schaffte das. Auf der Bank nahm erneut ein Debütant Platz: Rechtsverteidiger Adrian Hajdari, 19.
Bierduschen-Alarm
Max Ullmann bekam bei der Rückkehr zu seinem Linzer Stammverein einige Bierduschen in der ausverkauften Raiffeisen-Arena ab.
LASK-Coach Valérien Ismaël reagierte auf die Norwegen-Reise mit nur einem Wechsel: Marko Raguz, der in Hütteldorf die Linzer zum Sieg geschossen hatte, stürmte statt João Klauss. Und mit der Euphorie des größten internationalen Erfolges der Vereinsgeschichte wurde losgelegt: Richard Strebinger rettete gegen Frieser und parierte auch den Nachschuss von Reinhold Ranftl (3.).
Für Rapid zeigte Fountas den Weg mit einem frechen Versuch aus 40 Metern vor (10.). Aus nur sechs Metern köpfelte der Goalgetter nach Knasmüllner-Flanke, doch Teamgoalie Alex Schlager hielt (19.). Umgekehrt funktionierte es besser: Stefan Schwab hatte rasch eingeworfen, Fountas spielte quer und Christoph Knasmüllner stellte auf 0:1 (34.).
Beeindruckend war, wie stürmisch der Vizemeister reagierte. Frieser köpfelte an die Latte, den Raguz-Nachschuss parierte Strebinger überragend (36.). Zwei Minuten später zählte ein Raguz-Treffer nicht (Abseits). Auch nach der Pause war der LASK anfangs gefährlicher. Peter Michorl traf mit einem Prachtschuss die Latte (57.).
Perfekte Konter
Nach einem Stangenschuss und dem folgenden Corner konterte hingegen Rapid über Schwab und Dejan Ljubicic perfekt. Taxi Fountas vollendete per Lupfer (67.). Einige Linzer „Fans“ verloren die Nerven und warfen Bierbecher auf die jubelnden Rapidler. Schwab sah für seine Reaktion Gelb. „Das war unnötig von mir und Gelb gerecht“, sagte Schwab über seiner Geste zum Publikum.
15 Tore: Erling Haaland (Salzburg), Shon Weissman (WAC)
13 Tore: Christoph Monschein (Austria)
12 Tore: Patson Daka (Salzburg)
9 Tore: Dario Tadic (Hartberg), Taxiarchis Fountas (Rapid)
8 Tore: Sinan Bakis (Admira)
7 Tore: Mergim Berisha (Altach), Andreas Gruber (Mattersburg), Anderson Niangbo (WAC)
Falsche Worte fand Goiginger – Rot wegen Beleidigung. Der folgende Schwab-Freistoß fand über Petar Filipovics Kopf den Weg ins Linzer Tor (84.). Also zwei Eigentore in einer Minute. „Das passt zu diesem Tag zum Vergessen“, erkannte Ismaël.
Joker Aliou Badji erhöhte noch auf 4:0. Rapid bleibt auswärts bärenstark, in sieben Spielen gab es sechs Siege und das 2:3 in Salzburg. Vor dem Derby beträgt der Abstand auf die Austria und Platz sieben weiterhin neun Punkte.