"Darauf bin ich stolz": Barisic erklärt sich und den Demir-Transfer
Von Alexander Huber
Oft sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied ausmachen: Wenn Zoran Barisic seinen Notizblock mit hat und nicht nur aus dem Stegreif antwortet, muss etwas Wichtiges bei Rapid passiert sein.
Dieses Mal geht es um den Verkauf von Yusuf Demir an Galatasaray. Der Geschäftsführer für alles Sportliche hat mitbekommen, „dass Hunderttausende Sportmanager unterwegs sind und wegen Yusi das Netz überschwappt“.
Barisic versuchte vor dem Heimspiel gegen den WAC, sich sowie den Transfer zu erklären und sprach über:
... die sechs Millionen Euro Ablöse: „Das erste schriftliche Angebot kam in der Nacht auf Mittwoch. Wir haben es abgelehnt und verhandelt. Es hätte im Vertrag von Demir eine Ausstiegsklausel gegeben. Mit der jetzt fixierten Ablöse, den Boni im Erfolgsfall und einem möglichen Weiterverkauf ist die Chance sehr groß, dass Rapid am Ende mehr lukrieren wird als die Klausel ausgemacht hätte.“
... die Ratenzahlung von Galatasaray aufgeteilt auf dreieinhalb Jahre: „Erstens ist das ein normaler Vorgang, den wir bei Einkäufen selbst einsetzen. Zweitens haben wir uns doppelt und dreifach abgesichert. Drittens wären hohe Extrazahlungen fällig, wenn sich eine Rate verzögern sollte.“
Ein Detail hat Barisic allerdings übersehen: Durch die aktuell hohe Inflation droht Rapid bis zum Eintreffen der letzten Zahlungen ein Wertverlust. „Ja, an die Inflation hab’ ich nicht gedacht.“
... über den Druck von Demirs Management und dessen Vater: „Yusi war nach Barcelona psychisch und physisch in schlechtem Zustand. Wir haben ihn acht Monate lang wieder aufgebaut. Sportlich wär’s besser gewesen, wenn er nach zwei guten Spielen die Leistungen noch bei Rapid bestätigt hätte. Aber sie haben betont, dass sie unbedingt jetzt zu Galatasaray wollen. Und es geht natürlich auch ums Geld.“
Demir verdient künftig ansteigend von 650.000 bis 950.000 Euro pro Jahr Fixum. Netto.
... seine Arbeitsweise: „Ich habe menschliche Züge. Darauf bin ich stolz, weil das in diesem Metier selten geworden ist. Ich werde auch künftig Transfers erlauben, wenn die finanziellen Bedingungen für Rapid passen. Aber weg pressen kann sich keiner. Das wissen die Spieler.“
Noch keine Ruhe
Neuzugang Roman Kerschbaum verneinte bei seinem ersten Auftritt die Frage, ob er sich angesichts der Aufregung wie im falschen Film fühle: „Ich bin nicht überrascht, dass bei Rapid alles große Wellen schlägt.“
Gegen den WAC geht es wieder mal ums Sportliche. Trainer Ferdinand Feldhofer verspricht nach zwei Siegen, keinen Verletzungen und einer vollständigen Trainingswoche auch spielerische Verbesserung.
Ruhe ist in Hütteldorf aber noch nicht in Sicht.