Sport/Fußball

CL-Sensation von Salzburg: Rotwein und gute Gene als Erfolgsrezept

Mit dem jüngsten Team, das je eine Partie in der Königsklasse begonnen hat (Durchschnittsalter 21 Jahre und 183 Tage), sorgte Salzburg am ersten Spieltag für die ganz große Überraschung. „Das war unser bestes Spiel in der Champions League“, fand Maurits Kjaergaard nach dem 2:0-Erfolg in Lissabon. Der Lohn: Salzburg führt die Tabelle der Gruppe D an.

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„Was sie in den letzten zehn Jahren geschafft haben, ist eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Sie haben sogar zwei Teams auf Top-Niveau entwickelt. Leipzig wäre ohne Salzburg nicht da, wo sie sind“, lobte auch der ehemalige Salzburg- und aktuelle Benfica-Coach Roger Schmidt.

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Schmidts Gegenüber Gerhard Struber freute sich über „Magic Moments“ bei seinem Champions-League-Debüt. Für diese sorgten vor allem zwei Spieler: Keeper Alexander Schlager hielt sein Tor mit starken Paraden sauber, vorne glänzte Roko Simic mit einem Tor und einem Assist.

„Ich habe fast keinen Druck gespürt“, erzählte Simic über die Situation vor seinem verwandelten Elfmeter. Ein kleines Wunder, hatte sein Kollege Karim Konate doch erst kurz zuvor verschossen und musste auch er ein gellendes Pfeifkonzert der knapp 61.000 Portugiesen ausblenden. „Ich habe einfach an mich geglaubt und getroffen“, erklärte der 20-jährige Kroate.

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Berühmter Vater

Die Coolness hat er wohl von Papa Dario geerbt, der einst mit Milan in der Königsklasse spielte. „Es ist unglaublich, dass ich 15 Jahre später auch hier spiele. Er hat mich jeden Tag angetrieben.“ Lob gab es auch vom Trainer. „Er ist sehr unangenehm für jeden Gegner, er erzeugt Tiefe, sichert die Bälle gut und will sich immer behaupten“, beschrieb Struber seinen Schützling.

Der gute, alte ...

Lobende Worte fand der Trainer auch für seinen Tormann Alexander Schlager. „Er ist einer unserer älteren Spieler, quasi der Rotwein, der gute, alte. Er hat uns im Spiel gehalten.“ Als sich der 27-Jährige vor wenigen Monaten für Salzburg entschied, hatte er nicht einmal die Garantie, Nummer eins zu sein. Jetzt ist er hauptverantwortlich für den Traumstart in der Champions League. Er selbst hob in seiner bescheidenen Art das Team hervor: „Wir haben uns eingeschworen, dass wir mit Eiern in der Hose aufs Spielfeld gehen und das bis zur letzten Minute durchziehen.“

Das ist eindrucksvoll gelungen. Geht es nach Struber, dann können sich die kommenden Gegner warm anziehen: „Es war erst das erste Spiel. Wir freuen uns, werden aber den Ball flach halten. Wir haben noch einiges vor und wollen uns reinsteigern.“