Ohne Chance aufs CL-Achtelfinale: Salzburg verliert gegen Inter Mailand
Von Peter Gutmayer
„Sie sind eine Mannschaft mit vielen Löwen“, sagte Inter-Legionär Marko Arnautovic vor Spielbeginn über Salzburg. Genauso hat der österreichische Meister auch gekämpft, sich am Ende wie schon in Mailand aber wieder nicht belohnt. Der Unterschied kam von der Bank. Während Arnautovic nicht zum Einsatz kam wurde Weltmeister Lautaro Martinez eingetauscht und erzielte prompt das Goldtor für die Italiener. Salzburg ist aus dem Aufstiegsrennen, darf sich aber Hoffnung auf Platz drei machen, der den Umstieg in die Europa League bedeuten würde.
RED BULL SALZBURG – INTER MAILAND 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 (85.) Lautaro Martinez (Hand-Elfmeter).
Gelbe Karten: Pavlovics, Gloukh bzw. Bisseck, Calhanoglu.
Salzburg: Schlager - Dedic, Baidoo, Pavlovic, Ulmer (46. Gourna-Douath) - Bidstrup, Capaldo - Sucic, Gloukh (87. Forson) - Konate (87. Nene), Simic (79. Ratkov).
Inter: Sommer - Bisseck (46. De Vrij), Acerbi, Bastoni - Darmian, Frattesi, Calhanoglu (61. Asllani), Mkhitaryan (68. Barella), Augusto (86. Dimarco) - Sanchez (68. Lautaro Martinez), Thuram.
Fokussierter Auftritt
Inter ließ seinen weltmeisterlichen Glanz zunächst vermissen. Martinez saß genau wie ÖFB-Rekordspieler Marko Arnautovic auf der Bank. So blieb es den Hausherren vorbehalten für die erste gefährliche Szene im Strafraum zu sorgen. Nach einem Vorstoß von Baidoo, der den verletzten Solet in der Innenverteidigung ersetzte, kam Simic gegen Inter-Keeper Sommer nur knapp zu spät (7.).
Salzburg war gut in der Partie, wirkte fokussiert, wollte diesmal nicht wie beim 1:2 in Mailand mit leeren Händen das Stadion verlassen. Die Mannschaft von Trainer Struber hatte alles im Griff, presste nicht auf Teufel komm raus, sondern war um Spielkontrolle bemüht. Was mit der Doppel-Sechs mit Capaldo neben Bidstrup gut gelang, obwohl das nicht die angestammte Position von Salzburgs Argentinier ist.
Auch das Selbstvertrauen stimmte, was Gloukh mit einem direkten Freistoß aus spitzem Winkel unter Beweis stellte (29.) und Konate mit einem Versuch von der Mittellinie (31.).
Inters ersten Schuss gab Bisseck ab, kein Problem für Schlager (32.). Bei Bastonis Kopfball hatte der Keeper dann Glück, es fehlten nur ein paar Zentimeter (35.). Noch mehr Glück hatten die Hausherren nach einem Konter der Italiener, als Frattesi übers Tor schoss (42.). Der Tabellenführer der Serie A blieb gefährlich. Wie hatte Struber gewarnt? „Sie haben den MacGyver-Modus, können aus ganz wenig sehr viel machen.“
Unglücklicher Elfmeter
Salzburg war gezwungen umzustellen, weil Ulmer angeschlagen in der Kabine bleiben musste. Dedic rückte auf die linke Abwehrseite, Capaldo übernahm rechts hinten und Gourna-Douath kam als neuer Sechser. Inter wurde stärker, wohl auch, weil bei den Hausherren die Ordnung ein bisschen fehlte. Nach einem Calhanoglu-Freistoß musste sich Schlager erstmals richtig strecken (52.). Salzburg war jetzt mehr im Kontermodus – aber gefährlich. Gloukh vergab jedoch (54.) und Konate war zu eigensinnig (58.).
Salzburg fand die Ordnung wieder, allerdings ließen die Kräfte nach. Inter-Coach Inzaghi brachte dann aber Martinez. Hatte der Weltmeister bei einem Latten-Kopfball noch Pech (82.), avancierte er wenig später zum Matchwinner. Bidstrup hatte den Ball unglücklich an die Hand bekommen, Martinez verwandelte den Elfmeter eiskalt und schoss Inter zum Sieg und ins Achtelfinale (85.).