Sensation: Sabitzer und Dortmund im Champions-League-Finale
Das Finale der Champions League bekommt einen rot-weiß-roten Anstrich. Der in der Form seines Lebens spielende Marcel Sabitzer steht mit Borussia Dortmund im Endspiel. Nach dem 1:0-Heimsieg vor einer Woche gewannen die Deutschen auch das Halbfinal-Rückspiel in Paris mit 1:0 und empfangen am 1. Juni entweder die Bayern oder Real Madrid in London.
Die Dortmunder jedenfalls waren bereits einmal in Paris zu Gast gewesen in dieser Saison. In der Gruppenphase setzte es für den BVB in der Stadt der Liebe aber Hiebe. Beim 2:0-Sieg waren die Franzosen klar besser. Marcel Sabitzer musste damals, im September, nach 14 Minuten verletzt vom Platz.
Am Dienstag war der 30-Jährige nicht nur topfit, sondern auch gut in Form – so wie allerdings nahezu alle Dortmunder, die sich anschickten, nicht wie damals im Prinzenpark unterzugehen. Schnell war klar, dass es die Gelb-Schwarzen diesmal besser machen würden.
Mit der 1:0-Führung aus dem Hinspiel im Gepäck legten die Deutschen das Augenmerk auf die Defensive und suchten ihr Glück in Kontern.
Und tatsächlich: Der Favorit aus Paris tat sich schwer. Mehr als ein paar Halbchancen, kaum nennenswert, gab es nicht zu sehen. Viel konkreter wurde es indes auf der anderen Seite, als Karim Adeyemi in einem schnellen Gegenstoß über 70 Meter seine Schnelligkeit ausspielen konnte, schließlich aber in Goalie Donnarumma seinen Meister fand (35.).
Gleich nach Seitenwechsel machte es den Anschein, als wollten die Gastgeber die Wende erzwingen. Die erste Flanke in den Dortmunder Strafraum fand keinen Abnehmer, die zweite schon: Irgendwie kam der Ball zu Zaire-Emery, der aus kürzester Distanz die Stange traf (47.).
Da war es nicht wirklich zu erwarten, was kurz darauf auf der anderen Seite passieren sollte. Die Pariser verhalfen ihren Gästen ungeschickt zu einem Eckball, den Brandt zur Mitte zirkelte und an der zweiten Stange den völlig frei stehenden Mats Hummels fand. Für den 35-Jährigen war es ein Leichtes, seine Farben per Kopf voran zu bringen (49.).
Ob die Franzosen dieser 2:0-Führung im Gesamten noch etwas entgegenzusetzen vermochten? In der Tat. Goncalo Ramos schoss zweimal drüber, Nuno Mendes traf aus über 20 Metern die Stange. Marcel Sabitzer sah sich gezwungen, einen verheißungsvollen Angriff der Pariser durch ein taktisches Foul zu stoppen und sah Gelb.
Dortmunds Trainer Edin Terzic reagierte und stellte auf eine Fünferkette in der Abwehr um (67.). An der optischen Überlegenheit der Gastgeber änderte dies freilich nichts. Der Dortmunder Strafraum wirkte jedoch nun besser besetzt. Die Dortmunder jedoch sollten damit selbst aus dem Spiel nicht mehr gefährlich werden. Immerhin bekamen sie noch einen Eckball, nachdem erneut Hummels traf, diesmal aber meterweit im Abseits gestanden war (77.).
Auf der anderen Seite trafen Mbappe (86.) und Vitinha (88.) noch einmal Aluminium (86.). Das war’s aber auch schon – Dortmund brachte die Führung über die Zeit und hat am 1. Juni die Chance auf den zweiten Titel in der Champions League nach 1997.