Sport/Fußball

Bundesliga weiter auf Sky und ORF

Die Festgäste mussten am Freitag über eine Stunde ausharren, ehe die Bundesliga-Abschlussfeier im Uniqa-Tower endlich angepfiffen werden konnte. Das Warten hatte sich aber gelohnt, da der Aufsichtsrat der Fußball-Bundesliga entgegen allen Erwartungen einen neuen TV-Vertrag abschießen konnte. Um 18.53 Uhr wurde dieser bei der anschließenden Hauptversammlung endgültig unter tosendem Applaus im Wiener Nobelhotel Sofitel durchgewunken.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Rechtehalter Sky und ORF zahlen zusammen pro Jahr 20,2 Millionen Euro statt der bisher 17 Millionen. Dabei handelt es sich um einen Dreijahres-Vertrag mit Sky inklusive Option auf insgesamt fünf Jahre sowie einen Fünfjahres-Vertrag mit dem ORF samt Ausstiegsklausel nach drei Jahren gegen Abschlagszahlungen.

Rekordsumme

Bundesliga-Vorstand Georg Pangl jubilierte: „Erstens war es überraschend, dass so schnell ein Ergebnis zustande gekommen ist. Zweitens habe ich mir 20 Millionen als Ziel gesetzt. Offiziell bin ich zur Verschwiegenheit verpflichtet. Aber wir haben schöne Weihnachten.“ Kein Wunder, immerhin kassiert die Liga und deren Vereine laut Adam Riese in den nächsten fünf Jahren (sofern die Verträge eingehalten und alle Optionen gezogen werden) mehr als 100 Millionen Euro. Ein beachtlicher Wert. Liga-Präsident Hans Rinner: „Zu diesem Zeitpunkt haben die wenigsten mit einem Abschluss gerechnet. Daher freut mich das Ergebnis besonders.“

Darüber hinaus erhält die Liga von jedem TV-Partner eine Million Euro an Werbewert, eine sogenannte „Airtime“, wo vor und nach jedem Live-Spiel Werbezeit verkauft werden kann, also Zusatzsponsoren angelockt werden können. Die Liga lukriert das Geld und verteilt es nach einem festgelegten Schlüssel an die Vereine. Der Sockelbetrag von 17 Millionen Euro wird wie in den letzten Jahren wie folgt aufgeteilt: 65 Prozent an die Bundesliga, 22 Prozent an die Erste Liga, 13 Prozent an die Geschäftsstelle der Bundesliga. Die darüber hinaus gehenden drei Millionen werden ab sofort zu 78 Prozent an die Bundesliga und zu 22 Prozent an die Erste Liga verteilt. Diese Beträge werden wiederum aufgeteilt in 60 Prozent, die sich aus dem Vierjahres-Ranking jedes Klubs innerhalb der Liga ergeben, und 40 Prozent aus den Zuschauerzahlen.

Rapid ausgebremst

Und genau bei diesem Punkt gab es dermaßen heftige Diskussionen, dass die Sitzung des Aufsichtsrats in die Verlängerung gehen musste. Rapid wollte das Hauptaugenmerk vor allem auf die Variable Zuschauer legen, wohl wissend um die Zugkraft der Marke. Am Nachmittag spitzte sich die Lage dermaßen zu, dass die restlichen 19 Vereine Rapid zwei Tage nach Krampus die Rute ins Fenster stellten und sogar einen Ausschluss des Rekordmeisters andachten. „Sagen wir so, Rapid wurde mit guten Argumenten zum Zurückrudern überzeugt“, berichtet ein Sitzungs-Teilnehmer.

36 Live-Spiele gibt es im Free-TV, Sky überträgt jede Partie live. Details werden, wie Pangl bestätigt, noch ausverhandelt. Dabei geht es auch um die Anpfiffzeiten, die geringfügig verändert werden können. Am Sonntag zum Beispiel von 16 Uhr auf 16.30 Uhr und von 18.30 Uhr auf 19 Uhr. Möglich ist auch, dass die Samstag-Konferenz mit mehreren Spielen auf 16 Uhr vorverlegt wird, und nur noch ein Samstag-Spiel um 18.30 Uhr angepfiffen wird.

Liga-Format vertagt

Weil der TV-Vertrag soviel Zeit in Anspruch nahm, wurde die Diskussion über das Liga-Format auf 13. Dezember vertagt. Tags darauf tagt das ÖFB-Präsidium. Zudem lagen die verschiedenen Meinungen von Zehnerliga bis Sechzehnerliga in der Erste Liga noch weit auseinander.