Sport/Fußball

Austria schießt sich gegen Hartberg Frust von der Seele

Die Austria und Sturm haben die 16. Runde der Fußball-Bundesliga am Samstag mit Kantersiegen eröffnet. Die siebentplatzierten Wiener verkürzten mit einem 5:0-Heimerfolg gegen Hartberg den Rückstand auf den direkten Konkurrenten bei sechs ausstehenden Runden im Grunddurchgang auf fünf Punkte. Drei Punkte vor Hartberg liegen die Grazer nach einem 5:1-Auswärtserfolg bei WSG Tirol.

Die Tabellennachzügler St. Pölten und Mattersburg trennten sich torlos. Das Top-Trio Salzburg, LASK und WAC ist erst am Sonntag gefordert. Meister Salzburg gastiert bei der Admira, der WAC in Altach. Das Schlagerspiel zwischen LASK und Rapid beschließt die Runde.

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Austrias junge Talente sorgten für violetten Feierabend

Das Aufwärmen zum Duell des Siebenten, Austria, gegen den Sechsten, Hartberg, fiel außergewöhnlich aus. Die Austria-Fans hatten zum Protest aufgerufen, die finale Destination des Marsches war die Nordtribüne der Generali Arena, unmittelbar unter der Geschäftsstelle. Einmal mehr forderte man den Rücktritt von AG-Vorstand Markus Kraetschmer, danach ein Gespräch zur Aussprache mit Sportvorstand Peter Stöger, Präsident Frank Hensel und Kraetschmer, sofern er in der Zwischenzeit nicht zurückgetreten ist.

Die Lösungen der Fans für die violette Tristesse mündeten in abgedroschenen Schlagwörtern: Ehrlichkeit, Transparenz, Legenden einbinden, violette Werte. Na dann...

Dynamische Junge

Fußball wurde am Samstagabend dann auch noch gespielt – und wie! Die Austria holte sich die dringend benötigten drei Punkte auf überzeugende Art und Weise mit 5:0. Trainer Christian Ilzer setzte mit Fitz, Sarkaria und Pichler auf die Jugend. Grund dafür war aber nicht die Geburtsurkunde, „sondern ihre Leistungen zuletzt.“ Und eben jene drei Herren versetzten die Austrianer schon in der 13. Minute in Verzückung mit der frühen Führung. Fitz bediente mit einem herrlichen Wechselpass Sarkaria, dessen Flanke Pichler mit der Brust stoppte und dann zum 1:0 einschoss. Gegen die Admira hatte er noch zwei Sitzer ausgelassen, diesmal klappte es mit dem Bundesliga-Premierentreffer.

Pichler kam auf den Geschmack, leitete wenig später das 2:0 ein, als Klein den Ball knapp verfehlte, dafür „Torgarantie“ Monschein abstaubte (20.). Die Austria präsentierte sich stark, agil in den Beinen, flink im Kopf. Und sie hatte noch nicht genug. Das 3:0 leiteten Pichler und Fitz ein, Monschein vollendete (34.).

Schützenfest

Auch die Pause konnte den violetten Spielfluss nicht stoppen, Routinier Grünwald legte mit dem 4:0 aus kurzer Distanz nach. Hartberg, bis dahin nie ins Spiel gekommen, kam zu einer einzigen echten Chance auf einen Ehrentreffer. Ried scheiterte per Kopf, Austrias Klein hatte seine Hand im Spiel.

Danach geigten wieder die Wiener auf, aus einem Konter legte Pichler Monschein dessen drittes Tor auf – 5:0. Das schnelle Umschaltspiel funktionierte ausgezeichnet. Im Finish traf Fitz nach schöner Kombination die Stange. Die Austria-Fans zeigten sich versöhnt, bejubelten den höchsten Heimsieg seit dem 6:1 vor einem Jahr gegen Rapid, dem kommenden Gegner in einer Woche. Die Austria kommt mit Selbstvertrauen.

Sturm kam in Tirol einfach zu drei Punkten

Müsste man Stand heute einen Absteiger tippen, die Wahl würde wohl auf WSG Tirol fallen, so, wie sich der Aufsteiger nun schon seit Wochen präsentiert. Das 1:5 gegen Sturm Graz war bereits die sechste Niederlage in den jüngsten sieben Partien, und wieder einmal brachten sich die Tiroler mit stümperhaften Eigenfehlern selbst auf die Verliererstraße.

Das 0:1 durch Huspek unmittelbar nach einem Eckball (!) der Hausherren fiel schon in die Kategorie amateurhaft, dieser Treffer wurde durch das 0:3 aber noch einmal getoppt: Da landete nämlich ein Rettungsversuch von Toplitsch im eigenen Netz.

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Zu den regelmäßigen defensiven Aussetzern kommt die haarsträubende Chancenverwertung. Yeboah und Santin ließen die besten Möglichkeiten liegen, weshalb Sturm leicht zu drei Punkten kam.

Nicht einmal ein eigener Torerfolg war WSG Tirol vergönnt: Den Ehrentreffer erzielte mit Ljubic ein Grazer.

Müde Nullnummer von St. Pölten gegen Mattersburg

Nur 0:0 gegen Mattersburg – nach den jüngsten Erfolgen der St. Pöltner ist diese Nullnummer des SKN als Enttäuschung einzustufen.

Mattersburg trat kompakter auf, als es von einem Tabellenschlusslicht nach sechs Niederlagen in Folge zu erwarten wäre. Es dauerte 26 Minuten bis zum ersten Torschuss durch Daniel Luxbacher. Eine einzige Topchance sahen die 2.226 Zuschauer vor der Pause, Markus Kuster parierte nach einer Ecke einen Drescher-Kopfball (40.).

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Dass die Gäste nur durch eine abgerissene Salomon-Flanke gefährlich wurden, sagt auch einiges aus über dieses Duell (61.). St. Pölten war zwar überlegen, nahm aber kaum Risiko. Die Partie lebte lediglich vom großen Einsatz und etwas Spannung.

St. Pölten hat diese Saison sowohl in der Liga als auch im Cup gegen die Burgenländer gewonnen. Alle drei Tore hatte René Gartler erzielt, der Stürmer saß allerdings 83 Minuten auf der Bank. Als Joker hatte er keine Chance mehr.