Die Austria feiert ein Torfestival, St. Pölten eine Siegpremiere
Der Nebel legte sich über Favoriten und trübte den Blick auf das Geschehen in der Generali Arena. Die violetten Fans, die ihr Team vor dem Spiel noch vor den Toren bejubelt hatten, hätten dennoch einiges zu sehen bekommen. Einen Kantersieg, den der eigene Torhüter Pentz und ein Schiedsrichter-Assistent einleiteten. Denn Altach hätte zwischenzeitlich deutlich führen können.
AUSTRIA WIEN - SCR ALTACH 5:1 (0:1)
Tore: 0:1 (25.) Obasi, 1:1 (46.) Fitz, 2:1 (56.) Fitz, 3:1 (68.) Schösswendter, 4:1 (72.) Sarkaria, 5:1 (75.) Sarkaria.
Gelb-Rote Karte: Karic (89./Foulspiel).
Gelbe Karten: Jukic bzw. Maderner, Haudum, Karic, Pastoor (Trainer).
Austria: Pentz - Teigl (86. Zwierschitz), Handl, Schösswendter, Wimmer - Jukic (86. Zeka), Martel - Sarkaria (86. Grünwald), Fitz, Pichler (79. Djuricin) - Monschein (74. Ebner).
Altach: Kobras - Oum Gouet, Dabanli (46. Anderson), Subotic (74. Bumberger), Karic - Casar (69. D. Nussbaumer), Haudum, Fischer - Maderner, Obasi (91. Meilinger), Bukta (69. Stefel).
Die Austria startete durchaus mit Ambitionen in das Spiel, wollte mit Wimmer, Pichler, Teigl und Sarkaria für Schnelligkeit über die Seiten sorgen. Der anfängliche Elan kam zum Erliegen, als Altach in der Offensive vorstellig wurde und sich die Defensive der Austria wiederholt stümperhaft anstellte. Wie beim 0:1, als Wimmer schlecht klärte und Maderner volley Obasi bediente, der volley vollendete (25.).
Es fehlte der Durchblick
Danach bewahrte Torhüter Pentz mit sehenswerten Paraden seine in Gedanken langsamen Vorderleute vor Schlimmerem. Er klärte jeweils gegen Maderner, Fischer und Bukta.
15 Sekunden waren nach dem Wechsel gespielt, als Schiedsrichter-Assistent Schreiner vielleicht ob des dichter werdenden Nebels bei Austrias Ausgleich nicht den Durchblick hatte. Pichler starte aus klarer Abseitsposition und servierte Fitz das 1:1. Nun wurde es unterhaltsam. Zunächst vereitelte Schösswendter eine Chance von Bukta auf der Linie, im Gegenzug traf abermals Fitz nach Monschein-Vorlage zum 2:1 (56.).
Plötzlich kippte eine Partie, die Altach durchaus schon zu eigenen Gunsten hätte entscheiden können. Schösswendter erhöhte auf 3:1, Sarkaria gelang im Finish noch ein Doppelpack, die Austria vergab sogar noch Chancen durch Handl und Djuricin.
- SCHAUPLATZ INNSBRUCK
Die WSG Tirol erlitt im Kampf um ein Ticket für die Meistergruppe einen kleinen Dämpfer: Gegen St. Pölten gab es daheim eine 0:1-Niederlage. Der SKN darf hingegen nach dem ersten Liga-Sieg im sechsten Spiel 2021 doch wieder hoffen.
WSG TIROL - SKN ST. PÖLTEN 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 (73.) Schulz.
Gelbe Karten: Naschberger bzw. Drescher, Booth, Pokorny, Tetteh.
WSG Tirol: Oswald - Koch, Gugganig, Behounek, Schnegg - Rogelj (61. Naschberger), Celic, Petsos, Rieder (84. Soares) - Anselm (61. Pranter), Baden Frederiksen.
St. Pölten: Riegler - Steinwender, Drescher (74. Pokorny), Muhamedbegovic - Blauensteiner, Luxbacher (26. Schütz/46. Booth), Tursch, R. Ljubicic, Schulz - Schmidt (63. Hugi), Tetteh (74. Davies).
Die Tiroler suchten von Beginn an zielstrebig den Weg nach vorne, nach wenigen Minuten wehrte SKN-Goalie Riegler einen Rieder-Freistoß ab, der zuletzt in Topform agierende Däne Baden Frederiksen hatte kurz darauf mit einem Schuss Pech. Die fehlerhaften Gäste konterten mit einem ganz passablen Luxbacher-Freistoß und mit einem Ljubicic-Schuss, Torgefahr sieht anders aus. Die beste Chance hatte der Slowene Rogelj, der nach 29 Minuten alleinstehend an Riegler scheiterte.
Nach der Pause war WSG-Tormann Oswald bei zwei Versuchen von Tetteh und Hugi zur Stelle. Die Bemühungen der Niederösterreicher wurden belohnt: Der Deutsche Kofi Schulz traf in der 73. Minute nach einem Freistoß per Kopf zur Entscheidung. Den Weg in die Fußball-Geschichtsbücher wird diese Partie aber voraussichtlich nicht schaffen.
- SCHAUPLATZ HARTBERG
Abtasten war verboten. Schon in der dritten Minute hatte Rieds Nutz frei Schussbahn – 0:1. Nur zwei Minuten später war es auf der anderen Seite Flecker, aber Tormann Radlinger-Sahin hielt. Danach nahmen die Spieler den Fuß etwas vom Gas. Ried verteidigte nicht mehr so hoch, Hartberg kam besser ins Spiel und damit auch zu mehr Gelegenheiten. Reifeltshammer verlor den Ball, nach der folgenden weiten Flanke verlor Boateng seinen Gegenspieler Tadic aus den Augen, der aus kurzer Distanz den Ausgleich erzielte (28.).
TSV HARTBERG - SV RIED 1:1 (1:1)
Tore: 0:1 ( 3.) Nutz, 1:1 (28.) Tadic.
Gelbe Karten: Flecker bzw. keine.
Hartberg: Swete - Lienhart (63. Ertlthaler), Rotter, Luckeneder, Gollner - Kainz (88. Rakowitz), Nimaga - Horvath (79. Schmerböck), Ried (63. Heil), Flecker - Tadic (79. Chabbi).
Ried: Sahin-Radlinger - Meisl, Reifeltshammer, Boateng - Bajic, Ziegl, Wießmeier (69. Offenbacher), Lercher (91. Möschl) - Nutz - P. Schmidt (69. Gschweidl), Grüll (91. Reiner)
Hartberg Trainer Markus Schopp wollte unbedingt die drei Punkte, um vielleicht doch noch eine Chance auf die Meisterrunde der besten sechs Klubs zu haben. Aber bei einem Schuss von Kainz hatte Ried-Goalie Radlinger-Sahin noch die Finger dran.
Die Hartberg-Abwehr verlor einmal den Durchblick, im anschließenden Getümmel kam Nutz an den Ball, schoss aber daneben. Seit diesem Jahr arbeitet in Ried Miron Muslic als Trainer, aber noch war ihm auf der Bank des Aufsteigers der volle Erfolg nicht vergönnt – sechs Spiele, drei Punkte.