Sport/Fußball

Austria rettet Punkt gegen Ried

Der Mensch sollte ganz generell seine Aktivitäten den Jahreszeiten anpassen. Allein schon der Gesundheit wegen. An einem 18. Dezember in Österreich könnte man zum Beispiel Ski fahren, Eis laufen, auf einer Naturbahn rodeln, oder den Eisstock über eine Bahn schießen und sich dabei mit einem Glühwein aufwärmen. Aber Fußball spielen? Oder noch bedenklicher, beim Fußball vor Ort zuzuschauen?

Wie auch immer, der österreichischen Bundesliga sind beim internationalen Rahmen-Termin-Kalender einmal mehr die Hände gebunden, daher wird man auch künftig Fußball spielen, wenn man dies besser nicht tun sollte. Eine Schnapsidee. Wobei Hochprozentiges die Fans gut vertragen hätten.

Die Austria bekam gegen Ried die Rechnung präsentiert: Optimistisch geschätzte 6800 Wagemutige trotzten in der Generali Arena der Kälte. Das Dargebotene vermochte ihnen auch nicht die Herzen zu erwärmen. Die Austria kontrollierte zwar das Spiel auf überschaubarem Niveau, wurde aber nicht gefährlich. Die Gäste aus Ried versuchten kompakt zu agieren und waren harmlos.

Hitzig

Knapp vor der Pause näherte sich dann immerhin die Austria dem Tor der Gäste an, Murg brachte gekonnt Hosiner in Position, doch der hatte das Visier um Zentimeter falsch eingestellt. Die Gemüter erhitzte in Folge Referee Eisner, als er einen ungerechtfertigten Elfmeter für Ried gab. Möschl war in Rogulj gelaufen und außerhalb des Strafraums gefallen. Gartler verwertete zum 0:1, Ried ging praktisch ohne Torchance in Führung.

Die Austria zeigte zwar eine Reaktion, erhöhte die Schlagzahl, doch fehlende Konzentration und Präzision verhinderten Chancen. Als einige violette Fans lautstark den Rauswurf von Trainer Bjelica forderten, glich Rogulj zum 1:1 aus. Die Austria warf alles nach vorne, Hosiner hatte den Matchball auf dem Fuß und vergab.

Der völlig indisponierte Schiedsrichter Eisner übersah auf der anderen Seite ein klares Handspiel von Austria-Kapitän Ortlechner im Strafraum und schloss den Rieder Walch ungerechtfertigt aus. Die Austria überwintert auf Platz vier.

FK Austria Wien - SV Ried 1:1 (0:0)

Generali Arena, 6.800 Zuschauer, SR Eisner.


Tore: 0:1 (49.) Gartler (Elfer)
1:1 (84.) Rogulj

Austria: Lindner - F. Koch (80. Simkovic), Rogulj, Ortlechner, Suttner - Holland, Mader - Royer (66. Jun), Stankovic, Murg - Hosiner

Ried: Höbarth - Baumgartner, Janeczek, Wieser, A. Schicker - Hinum, Kragl - Möschl (94. Sandro), Zulj, Walch - Gartler (85. Vastic)

Rote Karte: Walch (94./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: keine bzw. Zulj, Wieser

Tabelle

Nenad Bjelica (Austria-Trainer): "Wir haben uns drei Punkte aus diesem Spiel erwartet, aber nur einen gemacht. Wir haben nicht brillant Fußball gespielt, aber trotzdem toll gekämpft und alles probiert. Ich bin sehr zufrieden, wie sich die Mannschaft präsentiert hat. Nicht spielerisch, aber von Kampf und Einsatz her. Das ist nicht das spielerische Niveau, das man von Austria erwartet. Aber die Art und Weise, wie wir gekämpft haben, gibt mir Hoffnung, dass mit dieser Mannschaft viel mehr möglich ist. Wir hätten den Sieg mehr verdient als Ried."

Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Wir sind wieder sehr stark ersatzgeschwächt angetreten. Es war klar, dass wir nicht 90 Minuten verteidigen können, ohne dass die Austria eine Torchance hat. Wir haben diesen Punkt verdient, es war nicht immer einfach, mit sechs oder sieben Ausfällen, aber ich kann der Mannschaft nur gratulieren zu diesem Herbst."