Austria muss noch warten
Rechtzeitig zu Spielbeginn zeigte sich die Sonne über Favoriten. Die Generali Arena war voll, die Stimmung ausgezeichnet. Die Austria-Fans übten sich zum Aufwärmen in Beschwörungs-Theorien: "Der Meister in diesem Jahr, ist wieder die Austria" hallte es von der Osttribüne.
Der Wunsch war Vater des Gesanges, immerhin konnte man mit einem Sieg über Wr. Neustadt Meister werden, sofern Salzburg keinen Sieg gegen Innsbruck landet. Soweit die Theorie, in der Praxis machten die Salzburger mit dem 3:1 dem Ganzen einen Strich durch die meisterliche Rechnung.
Immerhin: Die Wiener können am Mittwoch mit einem Punktgewinn daheim gegen Mattersburg den Titel fixieren.
Die Austria stürmte drauf los, als wollte sie die schnelle Führung erzwingen. Man hudelte in den Aktionen, durch diese Ungenauigkeiten wurden die Wiener vorerst nicht wirklich gefährlich. Zumal auch Wr. Neustadt, in der Vorwoche noch von Salzburg durchgebeutelt, darauf achtete, in der Defensive solide zu agieren.
Die Vorentscheidung
Fest im Griff
In der 29. Minute war die Austria plötzlich Meister. Dilaver schickt mit einem Traumpass über rund 50 Meter Hosiner auf die Reise, der Stürmer nimmt sich den Ball perfekt an und trifft punktgenau ins lange Eck zum 1:0. Damit war der Widerstand der in der Offensive harmlosen Niederösterreicher vorerst gebrochen.
Die Austria hatte in Folge alles fest im Griff, kam durch einen fragwürdigen Elfmeter zum 2:0. Schiedsrichter Drachta sah ein Foul von Rauter an Gorgon, Grünwald bedankte sich aus elf Metern. Um 19.10 Uhr drohte die Generali Arena zu bersten, als bekannt wurde, dass Innsbruck 1:0 in Salzburg führte. „Wir werden Meister“, kündigten die Fans von den Rängen an. Zur Pause war die Austria schon 16 Minuten lang neuer Titelträger.
Weil das Spiel in Wien nach 45 Minuten entschieden schien, riskierte man immer öfter einen Seitenblick in Richtung Westen. Um 19.38 Uhr erfolgte der moralische Dämpfer für die violetten Anhänger, Salzburg glich aus. Für den nächsten Tiefschlag sorgte dann Wr. Neustadt, Tadic gelang das 1:2 (50.). Als Salzburg im Parallelspiel in Führung ging, war klar, dass die Austria vorerst nur 39 Minuten lang sich als Meister fühlen durfte.
Dürftig
Vielleicht ein Vorgeschmack auf Mittwoch.
Die Darbietung der Austria nach dem Wechsel war dürftiger Natur, kaum konnte man Chancen kreieren, schon gar nicht wurden die Wiener ernsthaft gefährlich vor dem Wr. Neustädter Tor. Als bangte man noch um den so sicher scheinenden Sieg. Für allgemeine Ruhe sorgte der eingewechselte Kienast mit dem 3:1.
Die Titelentscheidung ist somit vertagt, den nächsten Anlauf dürfen die Austrianer am Mittwoch gegen Mattersburg machen. Mit einem Remis wäre man vor der letzten Runde uneinholbar.
Für eine Feier wäre die Austria gerüstet.
FK Austria Wien - SC Wiener Neustadt 3:1 (2:0)
Wien, Generali-Arena, 12.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Drachta.
Tore
1:0 (29.) Hosiner
2:0 (37.) A. Grünwald (Foul-Elfer)
2:1 (50.) Tadic
3:1 (85.) Kienast
Austria: Lindner - Dilaver, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Mader, Holland, A. Grünwald (74. Kienast) - Gorgon (84. Simkovic), Hosiner, Jun (82. Barazite)
Wiener Neustadt: Siebenhandl - M. Berger, Ramsebner, M. Wallner, Hofbauer - Hlinka, Freitag (67. Offenbacher) - Rauter, D. Wolf (75. Friesenbichler), Martschinko - Tadic (67. Rakowitz)
Gelbe Karten: Ortlechner bzw. Wolf, M. Wallner, Martschinko, Offenbacher
Die Besten: Dilaver, Hosiner bzw. Siebenhandl, Tadic
Red Bull Salzburg - FC Wacker Innsbruck 3:1 (0:1)
Salzburg, Red-Bull-Arena, 7.520, SR Kever/SUI.
Tore
0:1 (38.) R. Wallner
1:1 (48.) Kampl
2:1 (68.) Alan
3:1 (79.) Mane
Salzburg: Gustafsson - Schwegler, Sekagya, Rodnei, Ulmer - Kampl (89. Nielsen), Hierländer, Berisha (84. Teigl), Mane - Alan (80. Ilsanker), Soriano
Innsbruck: Safar - Bergmann, Siller, Dakovic, Hauser - Kofler, Wörgetter (58. Saurer) - Löffler (74. Hinterseer), Merino (82. Piesinger), Wernitznig - R. Wallner
Gelbe Karten: Kampl, Schwegler, Soriano bzw. Bergmann, Hauser, Kofler, Siller
Die Besten: Kampl, Berisha, Mane, Soriano bzw. Safar, R. Wallner
SV Mattersburg - SK Rapid Wien 2:0 (0:0)
Mattersburg, Pappelstadion, 9.400, SR Schüttengruber.
Tore
1:0 (53.) Bürger
2:0 (93.) Klemen
Mattersburg: Borenitsch - Farkas, Majstorovic, Steiner, Mravac - Höller (82. Klemen), Lovin, Prietl, Röcher (90. Potzmann) - Mörz - Bürger (85. Rodler)
Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Pichler (89. Grozurek), Katzer - Heikkinen, Kulovits (63. Schaub) - Burgstaller, Boskovic, Sabitzer - Boyd (77. Starkl)
Gelbe Karten: Mravac, Mörz bzw. Trimmel, Heikkinen, Pichler, Boskovic
Die Besten: Lovin, Bürger bzw. keine