Sport/Fußball

Admira kommt erneut unter die Rieder

Markus Katzer ist ein Unikat. Nicht bloß, dass dem 33-Jährigen als Einzigem im Kader der Admira Meisterehren zu teil wurden,nein, es genügt schon wesentlich weniger, um einzigartig zu sein. Außenverteidiger Katzer war am Samstag der einzige der 18 Südstädter Profis, der schon einmal einen Sieg gegen Ried bejubeln durfte.

So viel vorweg: Markus Katzer bleibt einzigartig. Die Oberösterreicher hatten gegen leichtsinnige Niederösterreicher keine Mühe, weiterhin ungeschlagen in dieser Saison zu bleiben. Die Admira wiederum setzte eine schwarze Serie fort: Seit dem Wiederaufstieg 2011 wartet der Klub nun bereits auf einen Sieg gegen die Rieder. 13 Duelle gab es in dieser Zeit – und 13 Enttäuschungen.

Die Oberösterreicher bogen früh auf die Siegerstraße – genauer: wurden von den Admiraner dorthin gelenkt. In Minute drei fängt Zulj einen Thürauer-Pass ab und Ried-Stürmer Gartler verwertet aus elf Metern mit Übersicht und Klasse – 1:0.

Von Schock keine Spur (Rückstände gegen Ried ist man ja gewohnt) kommen die Admiraner durch Ouedraogo und Schick zu hochkarätigen Chancen, ehe es erneut kracht: Kragl trifft aus über 30 Metern per Freistoß ins Kreuzeck zum 2:0 (11.).

Nun sitzt der Schock. Die Fehleranfälligkeit nimmt bei den Admiranern rasant zu und Ried entscheidet nach 29 Minuten die Partie: Eine flotte Kombination über Hinum und Walch schließt Gartler ab. Die Admira-Defensive, angefangen von Routinier und Unikat Katzer, sieht dabei langsam, zaghaft und unentschlossen aus.

Selbst ein Schwab-Elfer (63.) konnte keine Aufholjagd einleiten, weil kurz danach Ebner dem Rieder Gartler zum Triplepack verhalf.

FC Admira Wacker Mödling - SV Ried 1:4 (0:3)

BSFZ-Arena, 2.512, SR Grobelnik


Torfolge: 0:1 ( 3.) Gartler
0:2 (10.) Kragl (Freistoß)
0:3 (28.) Gartler
1:3 (63.) Schwab (Elfmeter)
1:4 (69.) Gartler

Admira: Leitner - Auer, Ebner, Windbichler, Katzer - Thürauer (54. Mikus), Schwab (83. Schößwendter) - Schick, Burusic (46. Rusek), Domoraud - Ouedraogo

Ried: Gebauer - Hinum, Reifeltshammer, Riegler, Kragl - Ziegl - Walch, Wieser (73. Trauner), Möschl - Zulj (91. Aydogdu), Gartler (86. Kreuzer)

Gelbe Karten: Schwab, Schick, Windbichler, Schößwendter, Ebner bzw. Kragl, Walch, Zulj, Hinum, Riegler, Ziegl

Tabelle

Oliver Lederer (Admira-Trainer): "Wir sind durch einen individuellen Fehler in Rückstand geraten, und dann ist es sehr schwierig geworden. Das Freistoßtor von Kragl war Champions-League-würdig, für seinen Schuss braucht er eigentlich einen Waffenschein. Nach dem 1:3 hatte ich noch einmal kurz Hoffnung, aber nach dem vierten Gegentor wieder nach einem schweren Fehler war es vorbei. Das war ein Selbstfaller meiner Mannschaft, auch wenn ich die Leistung der Rieder nicht schmälern will. Sie gehören zu den großen Fünf der Liga. Unser Problem ist nach wie vor, dass wir nicht effizient vor dem Tor sind."

Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Wir haben nicht so gut begonnen, das Tor hat uns natürlich geholfen. Nach 20 Minuten sind wir besser ins Spiel gekommen. Bei 3:0 habe ich gewusst, dass die Partie gelaufen ist. Momentan geht viel leicht von der Hand, es wird auch wieder Phasen geben, in denen es nicht so gut läuft. Aber momentan genießen wir unseren Erfolg."

Rene Gartler (dreifacher Ried-Torschütze): "Es läuft bei uns momentan sehr gut. Wir sind ein verschworener Haufen und eine starke Mannschaft. Wir haben aber auch von Fehlern der Admira profitiert. Wir haben schon besser als heute gespielt. Jetzt sind wir froh, dass wir für das Heimspiel gegen Salzburg in zwei Wochen Kraft tanken können. Es war mein zweiter Dreierpack in der Bundesliga, in der vergangenen Saison ist mir auch einer gegen Mattersburg gelungen."