Admira entfernt sich von der roten Laterne
Stadionsprecher in der Südstadt müsste man sein. So umjubelt wie die blecherne Stimme wurde am Samstag kaum jemand im Stadion der Admira. Nach dem wichtigen 4:3-Heimsieg der Gastgeber gegen Abstiegskonkurrent Innsbruck durfte der Sprecher gleich noch zwei frohe Kunden verbreiten. „Mattersburg gegen Salzburg“, schrie er ins Mikrofon, „1:2!“ Und er fuhr fort: „Rapid gegen Wiener Neustadt – 2:0!“
Damit war klar, wer der große Sieger dieses Spieltags ist: die Admira. „Wir haben dieses Spiel einfach gewinnen müssen“, sagte Admira-Trainer Kühbauer. Sein Team hüpfte in der Tabelle von Platz neun auf sieben und verschärfte gleichzeitig die Lage bei Schlusslicht Innsbruck.
Debütanten am Ball
Verantwortlich für den Sieg zeichneten drei Debütanten. Die Torschützen Schößwendter, Windbichler und Segovia bejubelten jeweils ihre ersten Treffer in der obersten Spielklasse.
Dabei begann das Spiel für die Gastgeber mit einem Schock: Das defensiv arg geschwächte Tiroler Team suchte ihr Glück im Angriff – und der Plan schien bereits nach drei Minuten aufzugehen. Eine Verkettung von Fahrlässigkeiten in der Admira-Defensive nutzte Hinterseer aus, um Tormann Macho zu überheben – 1:0.
Doch die Innsbrucker blieben den Beweis für ihre defensive Notlage nicht lange schuldig. Mit einem Rückstand gingen sie in die Pause, um prompt danach die Partie wieder auf den Kopf zu stellen: Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff staubte Schütz zum 2:2 ab (46.).
Die Partie blieb unterhaltsam, weil beide Teams Mut und Leidenschaft zeigten, aber auch Unkonzentriertheiten und Schwächen. Taktische Auswechslungen musste sich Kühbauer sparen, drei seiner Spieler verletzten sich – Seebacher (Knie) davon schwer.
Ausgerechnet der defensive Windbichler sollte es sein, der die Admira auf die Siegerstraße bringt. Sein Treffer zum 3:2 (60.) befreite die Admira. Segovia gelang kurz darauf die Entscheidung. Kühbauer: „Wichtig war, dass wir zwei Mal wieder aufgestanden sind.“
FC Admira Wacker Mödling - FC Wacker Innsbruck 4:3 (2:1)
Trenkwalder-Arena, 3.489, Zuschauer, SR Schörgenhofer
Tore:
0:1 ( 3.) Hinterseer
1:1 ( 9.) Schösswendter
2:1 (38.) Segovia
2:2 (46.) Schütz
3:2 (60.) Windbichler
4:2 (63.) Segovia
4:3 (93.) Perstaller
Admira: Macho - Plassnegger, Schösswendter, Ebner, Palla - Seebacher (29. Schick/58. Auer), Schwab, Thürauer (46. Windbichler), Tito - Segovia, Ouedraogo
Innsbruck: Safar - Löffler (75. Bergmann), Piesinger, Svejnoha, Hauser - Saurer (62. Perstaller), Abraham - Schütz, Hinterseer, Wernitznig (78. Schreter) - Wallner
Gelbe Karten: Ebner, Windbichler. Segovia, Ouedraogo bzw. Hinterseer
Dietmar Kühbauer (Trainer Admira): "Dieses Spiel haben wir gewinnen müssen und wir haben es auch verdient gewonnen. Aber es war nicht zu übersehen, dass die Nerven auch mitgespielt haben. Entscheidend war der schnelle Ausgleich. Ich bin mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Wir sind aber noch nicht durch, es gibt noch 21 Punkte zu vergeben. "
Daniel Segovia (Doppel-Torschütze Admira): "Die drei Punkte sind sehr wichtig für die Mannschaft. Man muss jede Woche an den Sieg denken. Ich bin sehr glücklich über das Tor und den Sieg. Das gibt uns Selbstvertrauen für die nächsten Spiele."
Roland Kirchler (Trainer Innsbruck): "Mehr als drei Tore können wir auswärts einfach nicht machen, dass wir trotzdem verlieren, zeigt, dass etwas in der Defensive nicht klappt. Wir haben es der Admira zu leicht gemacht, Tore zu schießen. Aber im Abstiegskampf ist noch nichts passiert, nur die Admira ist vorläufig etwas weg."