Sport/Fußball

Bjelica sprach sich mit seinen Spielern aus

Eigentlich ist die Situation perfekt.“ Nenad Bjelica hat eine ganz eigene Perspektive auf die aktuelle Austria-Krise. „Wieso? Wenn es schlecht läuft, sieht man, welcher Spieler einen guten Charakter hat und durchs Feuer geht.“

Diese Worte hat der Austria-Coach am Dienstag beim Training an seine Mannschaft gerichtet. „Ich habe jeden dazu eingeladen, sich mit Leistung aufzudrängen und hart mitzuarbeiten.“ Was die Veilchen dann auch am Dienstag und Mittwoch getan haben. „Fußball ist ein Teamsport, nicht wie Tennis oder Boxen. Wer nicht bereit ist, im Team zu arbeiten, der ist fehl am Platz.“

Nach der Derby-Niederlage hatte Bjelica harte Worte gefunden und personelle Veränderungen angekündigt. Die wird es am Sonntag beim Gastspiel in Wiener Neustadt geben, drei bis vier Spieler werden davon betroffen sein. „Wir werden sehen, ob sie auf der Bank oder der Tribüne sitzen.“ Das hängt auch von der aktuellen Beschaffenheit des Kaders ab, da Murg krank war und Rogulj für die Partie gesperrt ist. „Aber ich bleibe bei meiner Linie. Weiß bleibt bei mir am nächsten Tag immer noch weiß.“

Ab Freitag stehen jedenfalls die Talente Sascha Horvath und Bernhard Luxbacher im Profi-Kader, dafür erhält Spiridonovic in der Amateur-Mannschaft eine Nachdenkpause. Die erste Maßnahme von Bjelica, der von der sportlichen Leitung rund um Sportvorstand Thomas Parits das Vertrauen ausgesprochen bekam.

Zumindest bis zum Winter sollte damit Ruhe einkehren bei der Austria. Stellt sich bis dahin keine Besserung der Lage und vor allem der Tabellensituation ein, dann werden womöglich Handlungen folgen. Bjelica erhofft sich von seiner Mannschaft in Wiener Neustadt eine deutliche Reaktion. In den letzten zwölf Pflichtspielen ist die Austria nur ein einziges Mal als Sieger vom Platz gegangen. Das historische 0:0 in der Champions League in St. Petersburg hat vieles übertüncht und einige schlechte Leistungen vergessen lassen. „Vielleicht hätte ich schon früher reagieren müssen, aber es war nie der richtige Zeitpunkt“, meint der Trainer.

Wechselspiele

Drei neue Spieler sollen auf jeden Fall in der Winter-Transferzeit zum Verein gelotst werden, dafür wird man drei vorhandene abgeben, selbst wenn sie laufende Verträge besitzen. „Ich werde sicher keine Namen nennen“, hält sich Bjelica bedeckt. Tatsache ist, dass Dare Vrsic seit Längerem keine Rolle mehr spielt und auch keine Chance mehr erhalten wird.

Bjelica hat seinen Wunsch nach neuen Spielern schon im Sommer bei der sportlichen Leitung deponiert, um nach dem Gewinn des Meistertitels den Konkurrenzdruck hoch zu halten.

Die besten Bilder vom Wr. Derby

Man muss in den Annalen des österreichischen Cups gar nicht so weit zurückblättern. Vor elf Jahren passierte zum letzten Mal, was auch in dieser Saison passiert ist: Kein einziger Verein aus Wien erreichte das Viertelfinale.

Waren in der Saison 2001/’02 aber wenigstens noch mit Rapid (1:2 gegen Salzburg) und der Austria (2:3 gegen Untersiebenbrunn) zwei Vereine aus der Bundeshauptstadt im Achtelfinale gescheitert, kam in dieser Saison nur ein einziger überhaupt so weit, nämlich Erste-Liga-Klub Vienna.

Für Österreichs ältesten Fußballverein war in der Runde der letzten 16 am Dienstag Endstation: Die Vienna musste sich in der Südstadt 1:3 geschlagen geben.

Für Fußballer gibt es die Regelung, dass sie innerhalb von zwei Tagen keine zwei Pflichtspiele bestreiten dürfen. Für Schiedsrichter gilt diese Regel nicht. So kam es, dass Alexander Harkam genau 48 Stunden nach seiner inferioren Leistung beim Bundesligaspiel Grödig gegen Salzburg schon wieder eine Partie leitete. In der Südstadt setzte der Steirer dort fort, wo er beim Salzburger Derby aufgehört hatte: mit Fehlentscheidungen, die unter den 1100 Zuschauern, egal, ob Admira- oder Vienna-Fans, für kollektives Kopfschütteln sorgten.

Gerecht war der 3:1-Erfolg der Admira trotzdem, der Bundesligist war die aktivere Mannschaft, aber die Admira-Spieler machten sich mit vielen Fehlpässen selbst die Sache schwer.

Neben dem Bundesliga-Letzten qualifizierten sich mit Horn, St. Pölten und Amstetten drei weitere niederösterreichische Klubs für das Viertelfinale. Ausgeschieden ist Titelverteidiger Pasching: Die Oberösterreicher verloren gegen den WAC nach einem 2:2 nach 90 Minuten noch 2:4 nach Verlängerung.