Sport/Fußball

Austrias Vrsic: "Meine Ziele sind in meinem Kopf"

Die Hoffnung ist zwar bekanntlich grün, doch auch die Violetten halten sich vor Beginn der neuen Saison heute bei Aufsteiger WAC an einer Neuverpflichtung fest. Dare Vrsic soll dafür sorgen, dass es bei der Austria spielerisch aufwärts, sprich nach vorne geht. Der KURIER traf den 28-Jährigen zum Gespräch.

KURIER: Wie gut kennen Sie die österreichische Liga?
Dare Vrsic: Nicht so gut, um ein Urteil abgeben zu können. Das kann ich erst, wenn ich gegen jeden Klub gespielt habe. Ich habe in Slowenien ein paar Spiele im TV gesehen. Das Derby oder Austria gegen Ried.

Können Sie Ihre neue Mannschaft schon beurteilen?
Ja. Die Qualität ist wirklich gut. Ich freue mich, dass ich hier spielen kann.

Hat die kurze Zeit gereicht, um sich in Wien einzuleben?
Ich bin nach wenigen Wochen schon begeistert vom Klub, von der Stadt. Mit meiner Familie beginne ich hier ein neues Leben, wir haben ein kleines Haus am Rand von Wien gefunden. Ich weiß, dass ich mit dem Transfer die richtige Entscheidung getroffen habe.

Haben Sie von Wien schon viel gesehen?
Ein wenig untertags. Aber ich bin nicht der Typ, der am Abend in Lokale geht.

Sie haben in der Schule Deutsch gelernt, oder?
Ja, aber meine Lehrerin im Gymnasium hat mein Deutsch immer kritisiert. Ich muss mich weiterhin verbessern und werde mit meiner Frau einen Deutschkurs besuchen. Meine Schulbücher habe ich nach Wien mitgenommen. Für den Beginn reicht mein Deutsch aus, um meine Kollegen zu verstehen. Das österreichische Deutsch ist ein schwieriger Dialekt, der schwer zu verstehen ist. Auch, weil die Leute sehr schnell sprechen.

Ihre Familie ist nach dem Trainingslager von Laibach nach Wien übersiedelt. Wichtig für Sie?
Ja. Die Familie ist der wichtigste Punkt in meinem Leben, die Nummer 1 noch vor dem Fußball. Wenn es mir daheim gut geht, kann ich auch als Fußballer gut spielen.

Wien ist nicht Ihre erste Auslandserfahrung. War es für Sie ein Problem, Slowenien zu verlassen?
Nein, das wollte ich immer schon. Ich war dafür immer offen. Das Leben in Slowenien war für mich nur in Laibach wirklich schön. In meinem Heimatort in der Nähe von Bad Radkersburg kann man nicht viel unternehmen. In der Slowakei war ich damals noch ohne meine Frau. Ich habe viele Freunde gefunden, wir waren Meister. Über meinen Wechsel nach Rumänien möchte ich nicht viel sprechen, da es dort nur Probleme gab. Nach wenigen Wochen habe ich mir den Fuß gebrochen.

Wollten Sie ins Ausland?
Schon, weil die slowenische Liga nicht so gut ist. Es gibt kaum Geld, kaum Sponsoren für die Vereine.

Welche Ziele haben Sie bei der Austria?
Sehr große, aber darüber möchte ich eigentlich nicht sprechen. Meine Ziele sind in meinem Kopf, und dort sollen sie bleiben. Und die Ziele mit der Mannschaft stehen in der Kabine, und diese sollen wiederum auch dort bleiben.

Ex-Austrianer Milenko Acimovic hat den Transfer von Laibach nach Wien ermöglicht. Wie wichtig ist er in Ihrer Karriere?
Sehr wichtig. Ohne ihn hätte der Wechsel sicher nie geklappt. Daher bin ich ihm auch dankbar dafür.

Sie werden schon mit Acimovic verglichen. Geht Ihnen das nicht auf die Nerven?
Nein, ich kann mit Druck umgehen. Ich bin konzentriert und weiß, was ich kann. Und ich vertraue meinen Mitspielern. Denn nur mit ihnen gemeinsam kann ich Leistung bringen.

Und was können Sie?
Ich möchte nicht selbst über Stärken und Schwächen sprechen. Ich denke, dass ich ziemlich komplett bin als Spieler. Aber das sollte jeder Fußballer von sich glauben.

Was tun Sie in der Freizeit?
Ich spiele gerne Tennis und Tischtennis. Ansonsten bleibt ohnehin nicht viel Zeit. Da möchte ich ausspannen oder ich spiele mit meinen Kindern. Das ist mir sehr wichtig, das ist mein schönstes Hobby.

Dare Vrsic, geboren am 26. September 1984, begann seine Karriere bei Mura Murska Sobota. Im Sommer 2005 verließ Vrsic Slowenien und heuerte beim slowakischen Klub MSK Zilina an.

Der torgefährliche Offensivspieler gewann mit dem Klub 2007 den Titel, die ersten Berufungen ins Nationalteam folgten.

Nach zwei Saisonen wechselte er zum rumänischen Klub Timisoara, in der Rückrunde 2009/’10 wurde er Koper verliehen und holte den Titel. Anfang 2011 kam Vrsic zu Olimpija Ljubljana wurde mit 22 Treffern Torschützenkönig.