Sport/Fußball

Admira-Abschied: Klaus Schmidt bricht im Interview in Tränen aus

Klaus Schmidt hat seine Mission erfüllt, für eine Weiterverpflichtung hat es aber nicht gereicht. Der 53-jährige Steirer muss nach dem 1:1-Remis im letzten Saisonspiel gegen SCR Altach einmal mehr bei Bundesligist Admira seine Koffer packen. "So ein letztes Spiel macht es einem sehr schwer zu gehen. Ich ziehe trotzdem sehr viele positive Sachen aus den letzten Wochen und den fünf Spielen. Jede einzelne Minute war ein Gewinn für mich", sagte Schmidt.

Der Admira-Coach war nach Schlusspfiff sichtlich gerührt, kämpfte beim Jubel mit Fans und Spielern, die ihn feierten, aber auch in den Interviews immer wieder mit den Tränen. "Wenn man so ein Spiel Revue passieren lasst, da muss man kurz alleine sein. Es war einer der schönsten Momente, die ich als Trainer erlebt habe", betonte Schmidt. Gleich 16 Akteure hatte er aufgrund von positiven Coronatests vorgeben müssen, sieben Akteure wurden innerhalb kürzester Zeit am Freitag aus dem Hut gezaubert, und fünf davon feierten im Spiel der 32. Runde ihr Debüt im Oberhaus, darunter mit Daniel Kalajdzic, dem Bruder von ÖFB-Teamstürmer Sasa.

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"Das ist Fußball"

"Wenn man sieht, dass heute sieben Babys auf die Welt gekommen sind, und sich drinnen stolz fotografieren lassen mit der Bundesligadress, das ist Fußball", freute sich Schmidt. Sie alle werden kommende Saison aber nicht mehr nach der Pfeife von Schmidt tanzen. Der sympathische Coach, der im Februar 2020 schon einmal bei der Admira nach einem fast halbjährigen Gastspiel beurlaubt worden war, muss sich einen Monat nach Start seiner zweiten Amtszeit wieder verabschieden. Trotz geschafftem Ziel Klassenerhalt.

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Der Plan der Admira ist voll aufgegangen. Die Motivationskünste von Schmidt haben dem Klub schlussendlich souverän den Ligaverbleib gesichert, zudem war der Coach aufgrund seines gültigen Arbeitspapiers seit seiner ersten Entlassung ohnehin noch bis Ende Juni 2021 auf der Klub-Gehaltsliste.

Frischer Wind mit Herzog?

Kommende Saison wollen die Verantwortlichen der Südstädter frischen Wind. "Ich weiß, dass der Verein was Neues probieren möchte, das ist sein gutes Recht, das ist Part of the Game", sagte Schmidt. Wie er es erfahren habe, sei er schwer enttäuscht gewesen. "Man muss aber auch sagen, dass ich damit gerechnet habe, dass die Vereinsführung nicht daran denkt, mich weiter zu verpflichten."

Nachfolgeentscheidung ist noch keine gefallen, die Gerüchte reißen aber nicht ab, dass ÖFB-Rekord-Teamspieler Andreas Herzog sehr gute Karten haben soll. Laut Admira-Präsident Philip Thonhauser sucht man einen Mann, der den Klub kennt und am besten ein Nahverhältnis zum Verein oder eine Vergangenheit bei den Südstädtern hat. Auf Herzog würde das alles zutreffen.

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Mit dem Campingbus durch Europa

Schmidt ist einmal mehr auf der Suche nach einem neuen Abenteuer. Die Admira war sein dritter Bundesligist in Folge nach Stationen zuvor in Altach und Mattersburg. Lange hatte er aber auch dort nicht werken dürfen. "Ich brenne für den Job, vielleicht passt es wo, dass ich einmal länger die Möglichkeit bekomme, zu arbeiten", gab Schmidt eine Eigenbewerbung auf. Klarheit bezüglich seiner Zukunft möchte er möglichst rasch haben. "Wenn in den nächsten drei Wochen nichts weitergeht, dann kaufe ich mir einen Campingbus und fahre durch Europa", kündigte der "Admira-Retter" an.

Solche Sorgen hat Altachs Damir Canadi nicht. Seine Amtszeit in Altach geht nach souverän geschafftem Klassenerhalt weiter. "Wir haben in 14 Spielen 22 Punkte gemacht und die Drucksituation Abstiegskampf gut bewältigt. Von dem her bin ich zufrieden", resümierte der Wiener. Er hatte in der Vorbereitung auf die Partie und auch beim Match an der Linie absichtlich seinem Co-Trainer Manu Hervas den Vortritt gelassen. "Es war für ihn eine wichtige Erfahrung, denn es kann der Cheftrainer auch einmal krank oder verletzt sein, und er hat es richtig gut gemacht", lobte Canadi den 34-jährigen Spanier.

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