Neo-Veilchen Jeggo hofft auf Australiens Einzug in K.o.-Phase
Einen Platz im australischen Kader für die Fußball-WM in Russland hat James Jeggo nicht ergattert. Das ändert aber nichts daran, dass der Neo-Austrianer seinen Landsleuten bei der Endrunde die Daumen drückt und auf einen Aufstieg in die K.o.-Phase hofft. Gegner in Gruppe C sind Frankreich, Dänemark und Peru.
"Wir sind sicher Außenseiter. Frankreich wird die Gruppe wahrscheinlich dominieren, aber vielleicht reicht es für den zweiten Platz", sagte Jeggo der APA. Am Samstag geht es gleich gegen den großen Favoriten, danach treffen die Australier auf Dänemark (21. Juni) und Peru (26. Juni).
"Konkurrenz ist sehr groß"
Der gebürtige Wiener wird diese Partien mit großem Interesse aus der Distanz verfolgen, zu einem Platz im Aufgebot hat es im Gegensatz zum Confederations Cup im vergangenen Jahr nicht gereicht. "Die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld ist eben sehr groß", erklärte der 26-Jährige, der noch kein Länderspiel absolviert hat.
Nationaltrainer Bert van Maarwijk legte bei der Kadernominierung und schon davor in den Testspielen auf Jeggos Dienste keinen Wert. Der Niederländer hatte seinen Job erst im Jänner angetreten, nachdem der in der Qualifikation erfolgreiche Ange Postecoglou überraschend zurückgetreten war. "Momentan weiß noch keiner genau, wie es mit Van Maarwijk laufen wird", sagte der Mittelfeldspieler.
Wohl auch deshalb rechnet man in Australien nicht mit einem durchschlagenden Erfolg der "Socceroos". "Die Erwartungen sind nicht so groß, aber das Interesse schon." Zwar sei in "Down under" Australian Rules Football, auch "Footy" genannt, in der Zuschauergunst noch immer die absolute Nummer eins vor Cricket, doch der Fußball holt auf. "Rugby und Fußball sind in Australien ungefähr auf Augenhöhe", erzählte Jeggo.
Viele Legionäre
Zu den Partien der nationalen Meisterschaft kommen im Schnitt etwas über 10.000 Fans ins Stadion, Tendenz steigend. Allerdings wird die Nationalmannschaft vorwiegend von im Ausland engagierten Kickern gebildet - 20 der 23 Kadermitglieder sind Legionäre, wenn auch nicht bei Top-Clubs. Sie alle haben laut Jeggo eines gemeinsam: "Jeder dieser Spieler hat eine starke Mentalität."
Kein Wunder also, dass zum vierten Mal in Folge das WM-Ticket gelöst wurde. Seit die Australier 2005 vom ozeanischen in den asiatischen Kontinentalverband wechselten, waren sie bei jedem Weltturnier dabei. "Diese Entscheidung war ein guter Schritt, sie hat zu unserer positiven Entwicklung beigetragen. In Asien hat man stärkere Gegner, durch die man mehr gefordert wird, und man kann sich das Play-off ersparen", meinte Jeggo. Vor 2005 waren die Australier als Ozeanien-Sieger insgesamt sechsmal im Play-off gescheitert.