Der Videobeweis packt zu: Zwei Elfmeter korrekt entschieden
Der Videobeweis hat am Samstag seine ersten Härtetests bei der Fußball-WM in Russland bestanden. Sowohl in der Partie zwischen Frankreich und Australien (2:1) als auch im Spiel Peru - Dänemark (0:1) entschied der Schiedsrichter jeweils nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten zurecht auf Elfmeter.
Im ersten Spiel des Tages hatte der Australier Josh Risdon seinen Gegner Antoine Griezmann zu Fall gebracht. Schiedsrichter Andres Cunha unterbrach die Partie in Kasan nach dem Foul zunächst rund eine halbe Minute nicht, schaute sich die Szene nach Hinweis der Unparteiischen im Videoraum um den Chef-Assistenten Mauro Vigliano aus Argentinien aber selbst am Spielfeldrand noch einmal an. Wie zuvor angekündigt, wurden die Zuschauer im Stadion und am Fernseher mit Einblendungen informiert, weshalb überprüft wurde. Den fälligen Elfmeter in Kasan verwandelte Griezmann selbst zur 1:0-Führung für den Vize-Europameister.
Cueva verschießt
Ähnlich die Situation ein paar Stunden später in Saransk: Schiedsrichter Papa Bakary Gassama aus Gambia ließ die Partie zwischen Peru und Dänemark nach einem Kontakt von Yussuf Poulsen gegen den Peruaner Christian Cueva im Strafraum zunächst ebenfalls weiterlaufen. Nach Intervention der Video-Assistenten schaute sich Gassama die Szene noch einmal am Spielfeldrand an - und gab Elfmeter. Den Strafstoß donnerte der Gefoulte jedoch über die Latte (45.+1).
Der Videobeweis wird erstmals bei einer WM eingesetzt. Beim Confederations Cup vor einem Jahr gab es wie auch in der deutschen Bundesliga mehrfach noch Konfusion. Vor dem Turnier hatte die FIFA angekündigt, dass zusätzlich routinemäßig alle Tore auf mögliches Abseits überprüft werden.
Beim Sieg der Franzosen kam gleich noch ein anderes technisches Hilfsmittel zum Einsatz. Der Schuss von Paul Pogba zum 2:1 sprang von der Latte knapp hinter die Linie, wie die Torlinientechnologie zeigte. Die Zuschauer bekamen auch hier - mit leichter Verzögerung - die animierte Grafik zu sehen.