Die WM 1990 ist kein Vorbild: Angst vor Déjà-vu
Es ist nicht das erste Mal, dass Österreich bei einem Turnier mit 24 Teilnehmern und einem Achtelfinale vor dem letzten Gruppenspiel unter Siegzwang steht. Das war auch schon vor 26 Jahren so, bei der WM-Endrunde 1990 in Italien.
Die Ausgangslage war aber eine etwas andere als heute. Nach zwei 0:1-Niederlagen gegen Italien und die ČSFR ging Österreich wie Gegner USA, der 1:5 gegen die ČSFR und 0:1 gegen Italien verloren hatte, mit null Punkten in das letzte Spiel.
Die Ausgangslage war klar: "Klarer Sieg oder Koffer packen", titelte der KURIER am Matchtag. Das erste Länderspiel gegen die USA musste nicht nur unbedingt gewonnen werden, sondern es war auch ein deutlicher Sieg notwendig, um wirklich realistische Chancen zu haben, dass man als einer der vier besten Gruppendritten ins Achtelfinale rutscht.
Mit zehn Mann
Mehr war damals nicht mehr möglich. Denn Italien und die ČSFR standen vor dem direkten Duell fix im Achtelfinale. In Rom gewann der Gastgeber mit 2:0. Das Parallelspiel in Florenz begann aber gar nicht gut für Österreich.
Peter Artner wurde ausgeschlossen (33.). Mit einem 0:0 ging es in die Pause. Dann sorgten Andi Ogris (49.) und Gerhard Rodax (63.) in Unterzahl für eine 2:0-Führung. Ein Fehler von Keeper Klaus Lindenberger ermöglichte den USA aber noch das Anschlusstor.
Drei Gruppen trugen ihren letzten Spieltag nach den Österreichern aus, zwei Gruppendritte mussten schlechter sein. Die Brasilianer halfen zwar mit und gewannen ihr Spiel gegen die Schotten, die das Turnier mit zwei Punkten hinter Österreich abschlossen.