Sport/Formel-1

Das Fahrerkarussell dreht sich

Lange Zeit sah es nach Stillstand am Fahrermarkt der Formel 1 aus. Durch den Rücktritt von Williams-Pilot Felipe Massa kommt jetzt jedoch Bewegung in das oft so träge Formel-1-Fahrerkarussell, und das ungewöhnlich spät in der Saison. Üblicherweise gilt Monza als Deadline für viele Teams, was ihre Fahrerpaarungen für das kommende Jahr betrifft; und während bei den Spitzenteams Mercedes, Red Bull und Ferrari zumindest für das kommende Jahr alles sicher ist, kommt im Rest des Fahrerfeldes jetzt Bewegung auf.

Das Williams-Cockpit ist ein überaus begehrter Sitzplatz, was insgesamt 13 Podestplatzierungen aus den letzten zwei Saisonen unterstreichen. Mit dem Mercedes-Motor verfügt Williams zudem über das beste Triebwerk der aktuellen Formel 1. Kein Wunder also, dass die Kandidaten geradezu Schlange stehen. Neben dem aktuellen Reservepiloten Alex Lynn, ehemaliger GP3-Champion, macht sich etwa auch Felipe Nasr, der aktuell für Sauber fährt, Hoffnungen auf einen Aufstieg zu Williams.

Große Namen sind zu haben

Allerdings sich muss der Brasilianer gegen starke Konkurrenz behaupten: Ex-Weltmeister Jenson Button gilt als einer der Spitzenkandidaten auf das freiwerdende Williams-Cockpit. Der Brite gilt nach wie vor als einer der besten Fahrer im Feld, macht im unterlegenen McLaren-Honda dieses Jahr aber keinen Stich. Zudem will McLaren den jungen Belgier Stoffel Vandoorne zum Alonso-Teamkollegen befördern. Für Button wäre es eine Rückkehr zu Williams - in der Saison 2000 gab er mit 20 Jahren sein Formel-1-Debüt bei Williams.

Auch das Force-India-Duo Nico Hülkenberg und Sergio Perez rechnet sich Chancen bei Williams aus. Zwar haben beide Fahrer bestehende Verträge mit dem indischen Rennstall, aber zumindest Perez macht keinen Hehl daraus, dass er sich anderweitig umsieht. "Ich hoffe, ich kann in den nächsten zwei Wochen verraten, wie meine Zukunft aussehen wird", erklärte der Mexikaner in Monza.

Nicht nur Williams auf der Suche

Diese Zukunft könnte ihn durchaus zu Williams führen; allerdings gilt Perez auch als heiße Aktie beim Renault-Werksteam. Die Franzosen sind mit ihrer aktuellen Fahrerpaarung - allen voran mit dem Briten Jolyon Palmer - höchst unzufrieden. Möglicherweise muss auch Kevin Magnussen sein Cockpit bei Renault räumen - an seine Stelle könnte der junge Franzose Esteban Ocon, der in Spa sein Debüt bei Manor gab, treten.

Sollte Perez erwartungsgemäß wechseln, wäre bei Force India ein Cockpit frei. Dort könnte mit Mercedes-Unterstützung Pascal Wehrlein unterkommen, denn der indische Rennstall nutzt Motoren des deutschen Herstellers und könnte im Tausch für ein Cockpit die Triebwerke günstiger bekommen.