Hamilton siegt in Spielberg, Rosberg patzt

Der Große Preis von Österreich endete mit einem großen Knall: In der letzten Runde fuhr Nico Rosberg seinem Mercedes-Teamkollegen ins Auto. Lewis Hamilton gewann das Rennen und verkürzte den Rückstand in der Weltmeisterschaft auf elf Punkte. Hinter Max Verstappen (Red Bull) und Kimi Räikkönen (Ferrari) schleppte Rosberg sein beschädigtes Auto als Vierter ins Ziel.

Der Grand Prix hatte mehrere Gewinner und Verlierer.

Gewinner 1

Zum ersten Mal gewann Lewis Hamilton in Österreich. Der Weltmeister hatte gegen Ende des Rennens die besseren Reifen und setzte sich in Kurve 2 gegen Rosberg durch. Doch so grantig hatte man Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff schon lange nicht gesehen: "Die Freude ist total getrübt. Es fällt mir schwer, nachzuvollziehen, was in den Köpfen der Fahrer vorgeht. Wir werden uns ernsthaft unterhalten müssen." Ob es Konsequenzen geben wird? "Ich weiß es noch nicht."

Gewinner 2

Das hatte man so nicht erwartet:Red Bullkam beim Heimrennen mitMax VerstappenundDaniel Ricciardoauf die Ränge zwei und fünf. Der Niederländer war über den Podestplatz ebenso begeistert wie Tausende Fans, die eine ganze Tribüne orange einfärbten: "Ein unglaublicher Tag, hier Zweiter zu werden. Ich bin super-happy", sagte der 18-Jährige. "Ich lerne von Rennen zu Rennen etwas dazu." Motorsportberater Helmut Marko gratulierte: "Es war eine unglaubliche Leistung von Verstappen. Er hat wieder das richtige Tempo gefunden, um die Reifen nicht zu überfordern. Jetzt können wir beruhigt schlafen."

Gewinner 3

Startplatz drei war für Jenson Button und McLaren eine Sensation. Im Rennen fuhr der Weltmeister von 2009 fehlerfrei, er darf mit Rang sechs für das Team mit dem unterlegenen Honda-Motor zufrieden sein.

Verlierer 1

Bis zur letzten Runde sah Nico Rosberg wie der Sieger aus. Auch mit Rang zwei hätte er seine WM-Führung klar verteidigt. Nun gab es statt 25 Punkten für den Sieg nur zwölf für Rang vier. "Echt schade, ich war mir sicher, dass ich gewinne. Wir werden uns mit Sicherheit zusammensetzen und diskutieren", sagte der Gewinner der Österreich-Rennen von 2014 und 2015. Zu seiner Verteidigung sei angemerkt: Sein Bremssystem soll gegen Rennende nicht mehr richtig funktioniert haben.

Verlierer 2

Es gab einen Knall, und Reifenteile flogen vor den Fenstern des Pressezentrums im dritten Stock vorbei, als beim Führenden Sebastian Vettel bei 320 km/h der Hinterreifen am Ferrari explodierte. "Es gab keine Anzeichen für den Platzer", sagte der enttäuschte Vettel an seinem 29. Geburtstag. Der folgende unvermeidbare Crash hatte eine Safety-Car-Phase zur Folge, in der sich das Feld wieder zusammenschob. Selbst Teamkollege Kimi Räikkönen grantelte nach Platz drei: "Wir sind nicht hier, um um Rang zwei oder drei mitzufahren."

Verlierer 3

Aus der ersten Reihe und mit großen Hoffnungen war Nico Hülkenberg gestartet. Doch im Rennen lief für den Force-India-Piloten gar nichts, (zu) schnell war er nur in der Boxengasse – dafür gab’s eine Zeitstrafe. Letztlich wurde er überrundet und schied aus.

Grand Prix von Österreich (71 Runden a 4,326 km = 307,020 km)

WM-Stand (nach 9 von 21 Rennen):

Konstrukteurs-WM (nach 9 von 21 Rennen):