Die Sportler des Jahres: Triumph für Herzog und Hirscher
Den ersten Sieg für den Österreichischen Skiverband (ÖSV) in der noch jungen Saison holt ein Pensionist. Der vor wenigen Wochen zurückgetretene Marcel Hirscher wurde Donnerstagabend beim Galaabend in Wien zum sechsten Mal (längst Rekord) zu Österreichs Sportler des Jahres 2019 gekürt.
Sein weibliches Pendant ist Eisschnelllauf-Weltmeisterin Vanessa Herzog. Die Kärntnerin holte erstmals den begehrten Titel. „Das fühlt sich sehr gut an. Vor allem in einer kleineren Sportart, die in Österreich nicht so populär ist“, sagte Herzog.
Beide Ausgezeichneten haben die Ehrung zweifelsfrei verdient, Einzelkämpferin Herzog hat in der abgelaufenen Saison gegen internationale Konkurrenz endgültig zur Weltspitze aufgeschlossen. Über die 500-Meter-Distanz war Herzog nicht zu schlagen, dazu kam WM-Silber über die längeren 1.000 Meter.
Enges Rennen
Ebenfalls Weltmeisterehren kann Marcel Hirscher vorweisen. Bei den Titelkämpfen in Åre holte der 30-jährige Salzburger seine siebente Goldene, der achte Gesamtweltcupsieg in Folge schien für Außenstehende Formsache, war für den besten Skifahrer der Gegenwart aber Schwerstarbeit gegen eine stärker werdende Konkurrenz und eine ins Unermessliche steigende Erwartungshaltung der Öffentlichkeit.
Auch deshalb erklärte Hirscher nach dem Sommer seinen Rücktritt. Überraschend kam der nicht mehr. Den gestrigen Preis aber als Auszeichnung für Hirschers sportliches Lebenswerk zu sehen, würde seinen Leistungen im abgelaufenen Winter nicht gerecht werden.
Dennoch wurde es knapp bei der diesjährigen Wahl. Der Sommersport hat aufgeholt. Mit 1.185 zu 895 Stimmen setzte sich der Skifahrer gegen Tennis-Ass Dominic Thiem durch. Auf den Rängen hinter dem Topduo landete der WM-Dritte Lukas Weißhaidinger (Diskus/616), Golfer Bernd Wiesberger (379) und NBA-Basketball-Pionier Jakob Pöltl (148).
Der Sieger wusste auch den sechsten Triumph richtig einzuschätzen: "Dankeschön für so einen Abschluss. Es ist gewaltig, dass ich noch einmal hier stehen darf. Aber nun ist wirklich Schluss“, erklärte Hirscher. Er sei sehr dankbar, dass nun die Zeit für andere Sachen da sei. Und an die anderen Nominierten gerichtet: „Ich bin nicht mehr lästig.“
Noch knapper fiel die Wahl, durchgeführt von Österreichs Sportjournalisten, bei den Damen aus: Vanessa Herzog (1.104 Stimmen) gewann vor Leichtathletin Verena Preiner (991). Die Oberösterreicherin hatte bei der Weltmeisterschaft in Doha sensationell die Bronzemedaille im Siebenkampf erobert. Obendrauf gab’s für die 24-Jährige den Titel „Aufsteigerin des Jahres“. Preiners Wegbegleiter Wolfgang Adler ist Österreichs Trainer des Jahres.
Starke Fußballer
Eindeutiger fiel die Wahl bei den Mannschaften des Jahres aus. Die ersten vier Plätze gingen allesamt an Fußball-Teams. Serienmeister Red Bull Salzburg (1.128) setzte sich vor seinem Vize LASK (488) und dem rot-weiß-roten Herren-Nationalteam (470) durch. Als Erfolge hatten die Salzburger, die bereits bei der diesjährigen Fußballerwahl abgeräumt hatten, das Double aus Meisterschaft und Cup vorzuweisen.
1. Marcel Hirscher (Ski alpin/1.185 Punkte)
2. Dominic Thiem (Tennis/895)
3. Lukas Weißhaidinger (LA/616)
4. Bernd Wiesberger (Golf/379)
5. Jakob Pöltl (Basketball/148)
Sportlerin des Jahres
1. Vanessa Herzog(Eisschnelllauf/1.104)
2. Verena Preiner (LA/991)
3. Nicole Schmidhofer (Ski alpin/578)
4. Claudia Riegler (Snowboard/315)
5. Janine Flock (Skeleton/293)
Mannschaft des Jahres
1. RB Salzburg (Fußball/1.128)
2. LASK (Fußball/488)
3. ÖFB Herren (Fußball/470)
4. Wolfsberger AC (Fußball/280)
5. Raiders Tirol (Football/229)
Aufsteigerin: Verena Preiner (Leichtathletik).
Trainer: Wolfgang Adler (Leichtathletik, Trainer von Verena Preiner).
Sportler mit Behinderung: Josef Lahner (Ski alpin) bzw. Carina Edlinger (Ski nord.).
Special Olympics: Paul Vogl (Judo) bzw. Gabriele Kopf (Schwimm.)
Sportler mit Herz: Christoph Vetchy (Vienna-Charity-Run-Organisator).