Der Countdown läuft: Noch 80 Tage bist zu den Olympischen Spielen
80 Tage sind es noch, bis die Olympischen Sommerspiele von Paris eröffnet werden. 112 Tage bis zu den Paralympics, die heuer ebenso in Paris stattfinden werden. Österreichs Sportler und Sportlerinnen sind mitten in den Qualifikationsbewerben oder in der Vorbereitung auf die Spiele.
Am Dienstag haben einige von ihnen im Wiener Museumsquartier die Kleidungskollektion für die Spiele präsentiert. Rund 120 österreichische Olympiasportler und Paralympics-Athleten werden mit demselben Paket ausgestattet, das rund 60 Teile von der Sonnenbrille bis zum Reisekoffer umfasst und rund 4.300 Euro wert ist.
Ziel: Medaillen
Handbiker Thomas Frühwirth zitterte am Dienstag ob der kühlen Temperaturen ein wenig, weil er ein T-Shirt mit kurzen Ärmeln präsentierte. Aber er zeigte sich sehr zufrieden mit der Kollektion - und mit dem Faktum, dass Sportler mit und ohne Behinderung sie gemeinsam präsentierten. "Jetzt ist das auch in Österreich Standard", sagte der Sportler des Jahres aus dem Vorjahr, der bereits drei olympische Silbermedaillen zuhause hat. Bei der Inklusion sei man hierzulande manchmal "hinten nach". Doch langsam tue sich etwas. Sein Ziel für Paris ist "wieder eine Medaille", sagt der Athlet, der sich seit Jahren durchgehend an der Weltspitze bewegt.
Gekonnt präsentierte auch Valentin Bontus die neuen Kleider. Der Formula-Kite-Athlet ist längst für die Olympischen Spiele qualifiziert. Schon in der Nacht geht es für ihn zurück nach Frankreich. Genauter gesagt nach Hyères, wo er vor Kurzem noch bei der "Last Chance Regatta" den 5. Platz erreichte und wo ab 14. Mai die WM startet.
Auch die Bucht von Marseille, wo es ab 4. August für ihn losgeht, kennt der Kitesurfer schon gut. In den vergangenen Monaten trainierte er oft dort. "Ich habe in den vergangenen Jahren zu ähnlichen Zeiten vor Ort trainiert, fühle mich wohl dort. Ich kenne auch schon ein paar Restaurants und wo man gut einkaufen kann", sagt Bontus mit einem Augenzwinkern. Auf Französisch könne er immerhin grüßen und ein Croissant bestellen. Sein Ziel für die Olympischen Spiele sei eine Top-8-Platzierung. "Ich will die Chance auf eine Medaille so hoch wie möglich halten", sagt er.
Judoka Michaela Polleres kam als frisch gebackene Grand-Slam-Siegerin zur Einkleidung der Olympia-Teilnehmerinnen nach Wien. Vor wenigen Tagen gewann sie in Tadschikistan in der Kategorie bis 70 kg ihren dritten Titel. Am 19. Mai geht es auch für sie mit der WM weiter, bevor sie nach mehreren Trainingslagern im Juli zu den Sommerspielen reist. "Ich bin froh, wieder die Ringe tragen zu dürfen", sagt sie.
Im Mixed-Bewerb nur Zuschauer
Sofia Polcanova und Robert Gardos werden unterdessen im Tischtennis-Mixed-Bewerb bei den Olympischen Sommerspielen in Paris nur Zuschauer sein. Das Duo scheint in der am Dienstag erschienenen neuen Weltrangliste auf Position 18 auf, hätte aber für ein Olympia-Ticket unter den Top 16 liegen müssen. Beim Grand-Smash-Turnier in Jeddah war für Polcanova/Gardos im Viertelfinale Endstation. Im Doppel hatte Polcanova mit ihrer rumänischen Partnerin Bernadette Szöcs gegen Tatiana Kukulkova/Natalia Bajor gleich in der 1. Runde verloren. Im Einzel kämpft Österreichs Nummer eins am Dienstagabend gegen die Chinesin Qian Tianyi um den Einzug ins Achtelfinale.
Und für Adriana Lehaci ist vor der europäischen Restplatz-Regatta im Flachwasser-Kanu am Mittwoch und Donnerstag in Szeged der Traum von einer Olympia-Teilnahme geplatzt. Die 19-jährige Oberösterreicherin wollte mit ihrer 33-jährigen Schwester Ana-Roxana Lehaci im Kajak-Zweier im letzten Moment die Qualifikation für die Spiele schaffen, doch eine Erkrankung mit Fieber und Schüttelfrost schon seit dem vergangenen Wochenende macht eine Teilnahme unmöglich.