Sport/Bundesliga

Hofmanns Doppelpass: Spieler und Talente-Manager

Steffen Hofmann ist ein viel beschäftigter Mann: Seit 15 Jahren Spieler von Rapid. Als Kapitän meistgefragter Interviewpartner. Als Werbeträger der Rapidler mit den meisten PR-Terminen. Als Routinier gern befragter Experte für die Talente. Und als in Hütteldorf sogenannter "Fußballgott" der liebste Gesprächspartner für die Fans.

Mehr Ruhe will der 36-Jährige trotzdem nicht. Hofmann wagt in der kommenden Saison sogar einen ungewohnten Doppelpass – Spieler und Talente-Manager.

"Endlich", meinte Fredy Bickel, als Hofmann soeben verkündet hatte, dass er seinen Spielervertrag bis 2018 verlängern wird. Einen Tag, bevor der bisherige Vertrag ausgelaufen wäre. Der Schweizer Sportdirektor hatte dem Spielmacher ja freigestellt, seine Karriere mit einem in finanziellen Angelegenheiten fertig ausverhandelten Kontrakt fortzusetzen: "Gut, dass das Thema vor dem Cupfinale erledigt ist."

"Es geht noch"

Hofmann hatte zuletzt überlegt, ob ein Cupsieg nicht der perfekte Abgang wäre. "Die Entscheidung war nicht einfach. Ich spiele einfach noch gerne", erklärt der dreifache Vater, dem das Saisonfinish Auftrieb gegeben hat: "Nach zwei Einsätzen über 90 Minuten in vier Tagen ist es mir gut gegangen. Da hab’ ich gesehen: Es geht noch."

Unterstützung kommt auch vom neuen Cheftrainer. Unter Goran Djuricin schaffte Hofmann in sechs Ligaeinsätzen fünf Scorerpunkte: "Ich freue mich. Steffen hilft uns weiterhin."

Zuletzt wurden laut Hofmann "Unstimmigkeiten geklärt", was die Zeit nach der Karriere betrifft. Bereits als Spieler wird die Nr. 11 einem Wunsch von Bickel nachkommen: "Ich wollte bei Rapid einen Talente-Manager installieren. Steffen war meine Idee und erste Wahl." Doch der Rekordspieler war nicht gleich überzeugt von der Doppelrolle. Bickel sprach auch mit Thomas Hickersberger über diesen Job. Während der beurlaubte Co-Trainer vor dem Abgang steht, sagte Hofmann doch noch zu. "Umso mehr freut mich das. Weil er mit seiner Sozialkompetenz genau passt", jubelt Bickel, der akzeptiert, dass Hofmann vorerst "in erster Linie Spieler bleibt".

Aufgaben wie der Austausch mit verliehenen Spielern, Hilfestellungen für Nachwuchshoffnungen und die "ganzheitliche Betreuung der Talente" wird Hofmann erst nach und nach übernehmen: "Ich freue mich auf diesen Job, aber da muss ich erst reinwachsen."

Um ein Jahr länger als Hofmann hat der Hauptsponsor verlängert: "Wien Energie" bleibt bis 2019 bei Rapid.

Good News hatte vor dem morgigen Duell mit Salzburg auch Djuricin: Wöber, Dibon und Traustason sind wieder topfit. Bei Schaub schaut es "sehr gut aus". Hofmann: "Wir wollen diesen Titel. Wir kommen als Außenseiter, aber mit dem 12. Mann nach Klagenfurt."