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Max Franz fuhr zu Abfahrts-Bronze hinter Feuz und Guay

"Ich habe in den Trainings alles gemacht, was man nicht machen darf, da bleibt im Rennen nicht mehr viel übrig", brachte es Franz im ORF-Interview auf den Punkt. In den drei Trainingsläufen war er 21., 23. und 35., kam nie wirklich in Fahrt. Letztlich brachten ein Materialwechsel und besser werdende Sichtverhältnisse den Erfolg.

"Wir haben auf ein anderes Ski-Modell umgestellt, das hat schon im letzten Training funktioniert. Ich habe gewusst, ich kann gut Skifahren, ich muss nur mit Instinkt runterfahren, das ist mir gelungen", erklärte der 27-Jährige, der in Gröden als "Erlöser" der Ski-Nation Österreich in Erscheinung getreten war: Nach 651 erfolglosen Tagen hatte Franz damals wieder für einen ÖSV-Abfahrtssieg bei den Herren gesorgt - zugleich war es sein erster Erfolg im Weltcup.

"Mit dem Ski, mit dem ich heuer schnell bin, funktioniert es hier nicht", führte Franz weiter aus. "Hier geht es Schwung auf Schwung, da brauchst du mehr Taillierung." Franz lag im Ziel zwei Hundertstel vor Titelverteidiger Patrick Küng und Kjetil Jansrud, die ex aequo auf dem vierten Platz landeten und sorgte für die erste ÖSV-WM-Medaille in der Königsdisziplin seit 2005, als Michael Walchhofer in Bormio Bronze gewann. Es war die insgesamt vierte Medaille für den Österreichischen Verband in St. Moritz. Matthias Mayer (11.), Hannes Reichelt (17.) und Vincent Kriechmayr (19.) landeten außerhalb der Top Ten.

Feuz hatte in St. Moritz schon die Trainings dominiert. Der Emmentaler, der seit vielen Jahren mit der Tirolerin Katrin Triendl liiert ist, erwischte keinen perfekten Lauf, legte aber im unteren Abschnitt entscheidend zu. "Unten habe ich es wirklich gut getroffen. Ich habe gewusst, da unten kann man viel herausholen. Es ist eine geniale Fahrt gewesen", meinte Feuz.

"In den letzten Tagen war es fast übertrieben, was über mich in den Zeitungen stand, aber schlussendlich habe ich mich auf mein Rennen konzentriert und das hat funktioniert. Es dauert wahrscheinlich noch ein paar Stunden, bis ich das realisieren kann", sagte der Schweizer, der am Samstag seinen 30. Geburtstag feierte. "Jetzt wirklich zu gewinnen bei der Heim-Weltmeisterschaft, ist unglaublich."

Samstag war auch der ursprünglich für die Herren-Abfahrt reservierte Tag gewesen, wegen hartnäckigen Nebels wurde das Rennen jedoch am Sonntag nach der Damen-Abfahrt angesetzt. Nebel im oberen Teil verhinderte eine Fahrt über die komplette Strecke. Auf die Piste geschickt wurden die Athleten vom Kombi-Start, damit entfiel unter anderem die spektakuläre Startpassage, der "Freie Fall".

Guay freute sich über die zweite Medaille nach Gold im Super-G am Mittwoch. Nur 0,12 Sekunden lag er hinter Feuz. "Ich habe eine großartige Woche mit zwei Medaillen gehabt. Ich ziehe meinen Hut vor Feuz, er war großartig", meinte der 35-jährige Routinier.