Leben/Reise

Trendziel Kanada: Vancouver und Victoria

Vom 32. Stock des Empire Landmark Hotels offenbarte sich vor einem Jahr noch ein fantastischer Ausblick auf die Küstenberge. Seit 50 Jahren waren das Hotel und das Drehrestaurant Cloud 9 in der obersten Etage ein beliebter Treffpunkt in Vancouvers belebter Einkaufsstraße Robson Street. Seit 1. Oktober 2017 ist Schluss mit dieser Aussicht für Touristen. Geschäftstüchtige Chinesen haben den Wolkenkratzer gekauft, errichten an seinem Platz im Zentrum der Weltstadt "Landmark Residences". Bei unserem Hotelaufenthalt drängten bereits reiche Hongkong-Chinesen ins Gebäude, um sich über Kaufoptionen zu informieren. Ihnen ist nichts zu teuer. Vancouver wird von ihnen regelrecht aufgekauft. Der Preis ist egal. Sie schicken ihre Familien her, um ihren Kindern eine gute Schulausbildung zu ermöglichen. Im Stadtviertel Richmond leben die meisten Asiaten, hier wird kaum ein Wort Englisch gesprochen. Eine Entwicklung, die den Einheimischen gar nicht gefällt.

Hollywood North

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Dennoch: Vancouver zählt zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität, in Rankings liegt die 600.000-Einwohner-City (die Region Metro Vancouver hat 2,3 Mio.) meist auf Platz eins, zwei oder drei. Benannt nach dem britischen Kapitän George Vancouver, der die Region Ende des 18. Jahrhunderts erforschte, wurde die Stadt durch Pelzhandel und Goldrausch reich. Gastown ist mit vielen Shops und coolen Bars das älteste Viertel der Pazifik-Metropole, die hinter Los Angeles und New York als wichtigster Standort der US-Filmindustrie rangiert und daher auch als "Hollywood North" bezeichnet wird.

Was macht die Stadt so lebenswert? Natürlich Lage und Klima. Hier wird es nicht so kalt wie in Toronto, es fällt kein meterhoher Schnee wie in Montreal. Für Kanadier ist Vancouver die beste Wohnadresse, sagt Reiseleiterin Anita. Das Skigebiet Whistler liegt nur 125 km entfernt, Seattle vier Autostunden. Vancouver ist im Sommer das Tor für Alaska-Kreuzfahrten. Luxusreisen auf Schienen in die Kanadischen Rocky Mountains sind von April bis Mitte Oktober möglich.

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Ein Magnet ist das 405 Hektar große Freizeitparadies Stanley Park – mit 200 km Spazierwegen. Die farbenfrohen Totempfähle erinnern an die einstigen Bewohner des Parks. Der Blick vom Stanley Park auf die Skyline Vancouvers macht Lust auf Shoppen in den Straßen Burrard, Georgia und Robson, im eleganten Pacific Center sind Fashionistas richtig. Ein Muss ist die Schlemmertour in der Granville Island Markthalle, vom Pazifik-Wildlachs bis zum deutschen Oktoberfest-Menü steht hier alles zur Wahl. Top-Attraktion für Schwindelfreie ist der Walk im Regenwald über die in 70 Metern Höhe frei schwingende Capilano-Suspensions-Brücke.

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Der Ausflug nach Vancouver Island ist ein Muss. Berufspendler und Touristen genießen die beschauliche Fahrt zwischen den vorgelagerten Golf Islands in Richtung Victoria, Hauptstadt der kanadischen Provinz British Columbia, deren Name auf die britische Königin Victoria zurückgeht. Abgesehen vom Parlamentsgebäude steht das unaufgeregte Victoria bis heute auf Indianergebiet.

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Einen Besuch wert ist u. a. das Royal British Columbia Museum (Totempfähle, Masken, Kanus, usw.), auch eine Hafenrundfahrt sollte nicht fehlen. Victoria gilt als die britischste Stadt Nordamerikas – wen wundert’s dass die Royals William und Kate samt Kindern im Herbst 2016 hier auf Staatsbesuch waren. Ein Augenschmaus sind auf Vancouver Island auch die Gärten. Von national-historischer Bedeutung sind The Butchart Gardens. Die Blütenpracht begann ab 1904 in den Gruben eines Steinbruches zu gedeihen. Mehr als 50 Gärtner kümmern sich heute um die fünf Themengärten auf 22 Hektar.

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Anfang Oktober rollen wir knapp vor Saisonende im famosen Gold-Leaf-Panorama-Wagen des kanadischen Rocky-Mountaineer-Luxuszuges von Jasper in Alberta nach Vancouver in British Columbia. Fahren am dunklen Morgen bei Schneetreiben los – steigen tags darauf nach einer Übernachtung im Hotel in Kamloops (Kofferservice obligat) bei Sonnenschein in der Pazifik-Metropole aus. Eine örtliche Crew des Luxuszuges empfängt uns mit wehenden Fahnen.

Service, Service, Service ist bei dieser zweitägigen Zugreise das Motto der Mannschaft, die im "ersten Stock" des Waggons mit Snacks und Hochprozentigem verwöhnt. Dazwischen werden fantastische Landschaftshappen serviert – Flusstäler, Wasserfälle, Berge, Wälder, Farmland.

Im unteren Teil des Waggons warten Deluxe-Frühstück und -Lunch. Durch offene Waggon-Plattform und Panoramaverglasung im 1. Stock kommen Fotofreaks auf ihre Rechnung. Andere Gäste stehen im Panoramawaggon, um eine noch bessere Panoramasicht zu haben – auf das Tor zur Hölle im Fraser Canyon, das Tal der Seeadler am Thompson River. Oder die kilometerlangen, Container-beladenen Züge, die von bzw. zum Hafen Vancouver unterwegs sind. Wir passieren auch Robson (3954 m), den höchsten Berg in den Kanadischen Rocky Mountains. Ein Traum.

rockymountaineer.com

Eine 14-tägige First Class-Zug-Erlebnisreisen durch Kanada offeriert Raiffeisen Reisen ab 5695 €/P.

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Anreise Z. B. WienTorontoVancouver mit Austrian/ Air Canada; mit Lufthansa nonstop MünchenVancouver

Währung 1 € = 1,51 CAD; Burger 14 CAD, Carpaccio (Elch) 17 CAD, Espresso 3,75 CAD, Postkarte 0,99 CAD

Reisezeit Z. B. Juli – Tage am längsten, August – wenig Regen, Oktober – schöne Laubfarben, November – Start Sturmsaison. Ganzjährig eher mildes, regenreiches Klima

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Essen Mahony & Sons, Burrard Landing, Vancouver: super Atmosphäre und gute Küche,mahonyandsons.com

Shoppen lattimergallery.com, Vancouver (auch am Flughafen), zeitgenössische Kunst der Nordwestküste

Angebot Raiffeisen Reisen offeriert zehn Tage Rundreise Westkanada ab 999 € (inkl. Vancouver, Victoria fakultativ, Flüge exklusive). Details im Raiffeisen Reisebüro, ☎ 01 / 313 75 – 82, eMail: buze@raiffeisen-reisen.at

Web tourismvancouver.com, tourismvictoria.com, www.hellobc.de/, www.capbridge.com