Portopiccolo: Ein gallisches Dorf für die Obere Adria
Von Julia Pfligl
Hört er Obere Adria, denkt der Österreicher reflexartig an Hausmeisterstrand, Spielhallen und volle Fußgängerzonen in (Ur-)Altstädten. In Portopiccolo findet man nichts von all dem. Vor wenigen Jahren gab es in der Felsbucht zwischen Duino und Triest lediglich Steine und einen Badeplatz für die Bewohner des Dorfes Sistiana, hundert Meter oberhalb der Bucht gelegen. Heute wirkt Portopiccolo, italienisch für kleiner Hafen, wie ein Mini-Porto-Cervo: elegante Boutiquen, eine top gepflegte Hafenpromenade mit autofreier Piazzetta, ein schicker Beach Club, Nobelrestaurants und ein Yachthafen, der alle Stückerln spielt.
Das Hochglanz-Fischerdorf ist eigentlich ein Immobilienprojekt, 460 Wohneinheiten in allen Größen (der Quadratmeter kostet 6.500 Euro) wurden terrassenförmig in den Hang gebaut – nachhaltig, wie man betont. Die Materialien stammen aus der Umgebung, mit Energie versorgen Geothermalanlagen. Betuchte Italiener aus Venedig, Padua oder Triest haben sich hier Zweitwohnsitze zugelegt, auch Österreicher sind unter den Eigentümern. Das Geld für das Mega-Projekt kommt von der Bauunternehmerfamilie de Eccho: Er wollte die „offene Wunde an der Küste“ heilen, sagt Claudio de Eccher, der bereits in den 70er Jahren mit seiner Familie in der Bucht von Sistiana urlaubte und der Gegend nun den Glanz des frühen 20. Jahrhunderts zurückgeben möchte. Bis dato wurden 360 Millionen Euro investiert.
Urlauber, die nicht gleich eine Immobilie kaufen wollen, beherbergt das kleine Fünf-Sterne-Resort-Falisia mit Spa-Bereich und eigenem Strand. Wer sich fragt, wo die Autos sind: Die mehr als tausend Parkplätze sind so wie die Aufzüge im Felsen des ehemaligen Steinbruchs versteckt. Ja, Portopiccolo ist so makellos, dass es fast schon unheimlich ist.
Info
Den Sommer verlängern: 3 Nächte im 5* Falisia Resort im Oktober ab 730 € pro DZ. Der Flughafen Triest ist 10 km entfernt. www.tui.at