Leben/Reise

Packeis & Champagner: Urlaub auf der Yacht

Wer gerne das Abenteuer Natur erleben und dabei nicht auf Top-Komfort und exklusives Kreuzfahrten-Feeling verzichten möchte, für den sind Expeditionsfahrten mit den kleinen, feinen Yachten der französischen Reederei Ponant das Richtige. Der KURIER hat das neueste Schiff der Flotte, „Le Soléal“, bei der Inaugrationsfahrt durch die Lagune von Venedig unter die Lupe genommen.

Der rote Teppich ist ausgerollt; die Stewards in ihren adretten weißen Uniformen stehen Spalier; funkelnagelneu glänzt die Soléal wie frisch geschlüpft. Kaum habe ich das Schiff betreten, wird mir ein Erfrischungstuch und Champagner gereicht. Diesen exklusiven Begrüßungsservice gibt’s bei jeder Kreuzfahrt und für jeden der maximal 264 Passagiere. Weil ohne Champagner geht bei den Franzosen gar nichts.

Edel, aber eng

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Trotzdem fällt auf: Luxus, wie ihn die Reederei Ponant versteht, ist ein bisschen abgespeckt: Die Kabinen sind elegant und mit edlen massiven Materialien wie Holz, Glas und Chrom gestaltet, aber etwas eng geraten. Die beiden Restaurants bieten hervorragendes Essen – wie sich’s für einen schwimmenden Gourmet-Tempel der „Grand Nation“ geziemt. Seafood, Käse und herrliche süße Sünden inklusive. Aber: Die Tische sind sehr eng nebeneinander gereiht. Im Büfett-Restaurant sind die einzelnen Bereiche räumlich zerfleddert: Vom Salat muss man durchs halbe Restaurant zum Brot spazieren. Klein, aber fein sind auch der Pool auf dem Sonnendeck, der Spa mit Dampfbad, Sauna und Massageräumen sowie der mit modernsten Geräten ausgestattete Fitnessbereich. Generelles Manko: Es gibt zu wenige Toiletten im öffentlichen Bereich.

Die Abendunterhaltung kommt zum Teil aus der Konserve: Ein Dutzend Sänger und Tänzer bemühen ABBA-Songs auf Französisch mit Halb-Playback-Begleitung, eine Pianistin sorgt für – emotionalere – Livemusik.

Französisch muss man übrigens nicht unbedingt können, man spricht an Bord auch Englisch und teilweise Deutsch.

Eisbrecher

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Die besonderen Qualitäten der Soléal liegen in ihrer Einsetzbarkeit: Als Eisbrecher kann sie mühelos und sicher in polare Regionen vordringen. Highlight in der Premieren-Saison mit der Soléal werden sicher die Entdecker- Kreuzfahrten in der Nordwest-Passage – von Island bis zur Beringstraße im Fernen Osten Russlands, vom Packeis zur Tundra – zu Inuitsiedlungen, Bären, Walen, Wölfen und den seltenen Weißwalen. Tägliche Ausfahrten mit Zodiacs stehen ebenso am Programm wie Exkursionen mit Top-Expeditionsleitern und Helikopterflüge.

Fazit: Bei den Soléal-Kreuzfahrten steht nicht das Schiff im Vordergrund, die Hauptrolle spielen ihre außergewöhnlichen Fahrgebiete.