20 Jahre Liberalisierung des Bestattungsmarkts: Österreichs größter Privat-Bestatter zieht Bilanz
Bald zehn Jahre ist es her, dass Bestattung Himmelblau ihre erste Filiale in 1180 Wien eröffnet hat. Der Grundstein für das Unternehmen war bereits gelegt - denn bereits zehn Jahre zuvor liberalisierte die Gewerbeordnungsnovelle 2002 den Bestattungsmarkt. Als reglementiertes Gewerbe ist es seitdem möglich, Bestattungsleistungen am Privatmarkt anzubieten und so den fairen Wettbewerb zu fördern.
Von der Klassen-Bestattung zum individuellen Abschied
Dass das Bestattungswesen keineswegs ein Verstaubtes ist, veranschaulicht der aktuelle Markt. Das Geschäft mit dem Tod hat sich den Bedürfnissen der modernen Gesellschaft angepasst, jedoch sah das zum Zeitpunkt der Gründung von Bestattung Himmelblau noch anders aus. Denn auch wenn der Markt 2012 bereits 10 Jahre liberalisiert war, ließ sich das jahrelange Monopol der städtischen Bestattung nicht einfach aufbrechen.
Man darf nicht vergessen - der Markt war zum Zeitpunkt unserer Gründung zwar schon liberalisiert, aber entsprach keineswegs den Bedingungen, die wir heute vorfinden. Kostenvoranschläge waren eine Seltenheit und vor der Liberalisierung überhaupt tabu - das kam daher, dass Begräbnisse zuvor nach Klassen abgehalten worden sind. Unvorstellbar, aber wahr - je günstiger das Begräbnis war, umso weniger Licht gab es beispielsweise bei der Aufbahrung im Rahmen der Trauerfeier.
“Das muss besser gehen”, war der Anspruch zum Gründungszeitpunkt von Bestattung Himmelblau. Hat sich der Wiener Bestattungsmarkt in den ersten 10 Jahren nach der Liberalisierung nur schleppend weiterentwickelt, bekommt er plötzlich neuen Fahrtwind. Kostenlose, transparente Angebote bzw. Kostenvoranschläge bringen die Wendung.
Transparenz als Erfolgsrezept
An der Seite von zwei Geschäftspartnern, Jacob Homan und Klemens Figlhuber, gründete Georg Haas im Alter von 29 Jahren Bestattung Himmelblau. Aus der Unternehmensberatung kommend, erkannte er das Potenzial des Markts, jedoch auch eine Lücke, die er schließen wollte. Mit einem Bestattungsunternehmen, das sowohl Transparenz als auch eine weitere Sache an vorderste Stelle reiht: Zeit. Zeit für die Hinterbliebenen, Zeit für Menschen, die sich beraten lassen möchten und Zeit für all jene, die in einer herausfordernden Situation auf die Unterstützung eines Bestattungsunternehmens angewiesen sind.
Auch den Tod nicht als düsteres Ereignis zu stilisieren, sondern den Fokus auf das Leben zu richten, ist ein Novum. Die Branche erhält einen neuen Anstrich: aus Schwarz wird Himmelblau.
Werden private Bestattungsunternehmen meist als Familienbetrieb geführt, wagten wir uns als Unternehmensberater und Branchenfremde in den Markt. Was zuerst wie ein Nachteil klingt, ist aber tatsächlich unser Vorteil. Mit Neugierde und Leidenschaft haben wir uns das nötige Know-how im Detail erarbeitet. Durch den neutralen Blick auf die Bedürfnisse unserer Kund*innen ist es uns möglich, unser Angebot zielgerichtet darauf abzustimmen und dabei immer den höchsten Qualitätsanspruch zu wahren.
Vom Jungunternehmer zum größten Privat-Bestatter
Die Nachfrage bestätigt das Angebot. 2016, drei Jahre nach Eröffnung der ersten Filiale, begleitete Bestattung Himmelblau an drei unterschiedlichen Standorten über 500 Sterbefälle. Ein Jahr später sind es bereits über 1.000. Heute vertrauen jährlich 2.000 Familien beim Abschiednehmen Bestattung Himmelblau. Mit demnächst 10 Filialen in Wien - die 2 weiteren Geschäftsstellen sollen noch heuer zum zehnjährigen Bestehen eröffnet werden - sowie einem Team von rund 50 Mitarbeiter*innen entwickelte sich Bestattung Himmelblau zum größten Privat-Bestatter Österreichs.
Das Bestattungswesen ist mitunter ein sehr bürokratisches Gewerbe mit vielen gesetzlichen Regelungen und Auflagen. Nach 10 Jahren am Markt können wir nun auf Einiges an Erfahrung und Kompetenz zurückgreifen, die in die Services an unsere Kund*innen fließen.
Dass Bestattung Himmelblau heute rund 2.000 Sterbefälle pro Jahr begleitet, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn auch wenn sich die Herausforderungen in den vergangenen 10 Jahren geändert haben, erkennt Haas noch weiteren Optimierungsbedarf für einen fairen Wettbewerb.
Als privates Bestattungsunternehmen kann man an manch strategisch günstigen Plätzen nicht vertreten sein, wie am Standesamt, wo die Sterbeurkunde zu beantragen ist. Dort findet man nach wie vor nur die städtische Bestattung mit Filialen. Glücklicherweise wissen heute ein Großteil der Österreicher*innen, dass sie den Bestatter frei wählen können und machen daher des Öfteren einen Preis- und Qualitätsvergleich. Das hilft auch gegen das Vorurteil, private Bestattungsunternehmen seien teurer – analog zu Privatschulen oder Privatkrankenhäusern.
Veränderung des Bestattungsmarkts
Heute zählt das Bestattungsgewerbe rund 550 unterschiedliche Anbieter quer durch Österreich. In Wien sind es rund 25 Privat-Bestatter. Um die Kundschaft auch weiterhin zu erreichen, stellt Haas drei wesentliche Aspekte in den Mittelpunkt: Aufklärungsarbeit zum Thema Bestattungsvorsorge, räumliche Nähe zu den Kund*innen mit mehreren Filialen in herzlicher Atmosphäre und die Rücksichtnahme auf individuelle Bedürfnisse - sowohl inhaltlich als auch budgetär.
Für uns ist es ein wesentliches Anliegen, die Hemmschwelle ein Bestattungsunternehmen zu betreten, zu durchbrechen und so den Tod als normalen Bestandteil des Lebens zu verstehen. Das fängt dabei an, über den eigenen Abschied zu sprechen - mit uns oder mit Angehörigen - und bei Festlegung der Wünsche, diesen auch zu planen. Denn warum sollte man für alle anderen Aspekte des Lebens Vorsorge treffen, nicht aber für den Tod, der gewiss einmal eintritt.