Politik

Rettungsgasse ab Jänner Pflicht

Wenn sich eine Kolonne auf der Autobahn oder Schnellstraße bildet, dann sollen die Fahrzeuge auf der linken Spur ganz nach links fahren und die auf allen anderen Fahrspuren nach rechts (siehe Grafik). In der so gebildeten Rettungsgasse sollen ab Jänner Rettung oder Feuerwehr rascher zu Verletzten kommen, da der Pannenstreifen oft illegal von Pkw-Fahrern verstopft wird. Wer die Rettungsgasse missachtet, wird zwar nicht gesondert bestraft. Allerdings wird das Behindern von Rettungsfahrzeugen oder das Hinterherfahren mit Geldbußen von bis zu 2160 Euro sanktioniert.

Einsatzfahrer skeptisch

Alle Inhalte anzeigen

"Das funktioniert wie wenn ein unsichtbarer Dirigent im Einsatz ist", schildert Polizei-Oberst Martin Germ die Idealform der Rettungsgasse. Ob das Orchester auch darauf hört, ist offen. Die Einsatzfahrer sind skeptisch.

Asfinag-Vorstand Klaus Schierhackl hofft, dass die Lkw bei diesem Konzert den Ton angeben. "Wenn die Sattelschlepper auf die Seite fahren, dann werden das die Pkw auch machen", sagt er. Manche hingegen glauben, dass der freie Weg von Motorradfahrern oder Lenkern mit großen Autos und ausländischen Kennzeichen benutzt wird - die "Rettungsgasse" wird bereits scherzhaft als "Bentleygasse" bezeichnet.

Werbespots

Ab Jänner ist das System jedenfalls Pflicht. Dafür werden nun um drei Millionen Euro rund 600 TV- und Radio-Werbespots gesendet, um die Autofahrer zu informieren. "Ich bin grundsätzlich ein optimistischer Mensch, das wird klappen", sagt Verkehrsministerin Doris Bures am Montag. In Deutschland oder der Slowakei funktioniere das System bestens, wird allseits betont. Und die Chefs vieler Blaulichtorganisationen (wie Feuerwehr oder Rotes Kreuz) begrüßten diese Neuerung ausdrücklich.