Politik

Rekord-Hitzewelle lähmt Europa

Das Spätsommerhoch "Achim" ist voll in Fahrt: Die Gluthitze hat Europa fest im Griff. In mehreren Ländern wurde angesichts der tropischen Temperaturen Hitzealarm ausgerufen. Und in Südeuropa kämpfen Einsatzkräfte gegen zahlreiche Buschfeuer.

In Frankreich wurde ein neuer Hitzerekord verzeichnet. In Montgivray im Département Indre wurden 42,3 Grad gemessen – das ist der höchste Wert in der Nordhälfte des Landes seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In 33 Départements herrscht Alarmstufe Orange wegen der Sahara-Hitze. In den Krankenhäusern wurde zusätzliches Personal bereitgestellt – die Behörden versuchen alles, um eine Tragödie wie im Jahr 2003 zu verhindern, als mehr als 10.000 Menschen an den Folgen der Hitze starben.

Auch in Paris wurden am Sonntag fast 40 Grad gemessen. Zahlreiche Einheimische und Touristen suchten in Springbrunnen Abkühlung. Wegen der großen Hitze brach am Mont-Blanc-Massiv ein Teil des Gletschers von Tête Rousse ab.

In der Schweiz herrschte sogar in den Bergen spektakuläre Hitze. Im Tessin und im Hochgebirge stieg das Thermometer auf den höchsten Stand des Jahres. Die Bäder am Genfer See waren völlig überfüllt.

In Deutschland wurde mit fast 40 Grad der heißeste Tag des Jahres verzeichnet. Seit Freitag gilt eine Hitzewarnung für den gesamten Westen des Landes. Strandkörbe auf den Nordsee-Inseln sind seit Tagen ausgebucht.

In Italien halten Waldbrände die Einsatzkräfte weiter in Atem. In der Toskana wurde der Campingplatz "Il Sole" bei Marina di Grosseto mit etwa 1100 Touristen vorsorglich evakuiert. Die meisten Camper verbrachten die Nacht in einem Einkaufszentrum; am nächsten Tag hatten die Feuerwehrleute den Brand unter Kontrolle. Ein junger Brandstifter wurde festgenommen. Auch in anderen Teilen Italiens brennt es – viele Feuer wurden aus Latium, Kampanien und Sizilien gemeldet.

Umweltschützer warnen vor der zunehmenden Zahl an Bränden im Land. Seit Jahresbeginn wurden in Italien 5375 Feuer registriert. Das ist ein Plus von 104 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In Griechenland wüten schon wieder zahlreiche Waldbrände. Auf der Insel Chios in der Ostägäis kamen die Flammen dem Dorf Lithi gefährlich nahe. Bewohner suchten am Strand Zuflucht oder flohen zu Verwandten. Zwei weitere Dörfer mussten evakuiert werden. Die Rauchwolken erreichten sogar die Insel Kreta. Bei Korinth auf dem Peloponnes tobte ein zweiter Großbrand.

Auch in Spanien herrscht Gluthitze, und in mehreren Regionen brennt es. Die Behörden riefen für viele Regionen Alarmstufe Orange aus. Die Hitzewarnung sorgte selbst in der Hauptstadt Madrid für teilweise ausgestorbene Straßen. Auf der Kanaren-Insel La Gomera kämpften zahlreiche Feuerwehrleute weiterhin gegen den verheerenden Brand im Garajonay-Nationalpark.

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